Die gesunde Organisation
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Einer gesunden Organisation fällt es wesentlich leichter, resilient zu sein. Und ja, eine Organisation hat vieles mit einem lebenden Organismus gemeinsam, der gesund sowie krank sein kann, denn auch sie zeigt Symptome. Tauchen Symptome auf, müssen diese von Führung und Management erkannt sowie ihrer Ursache nachgegangen werden. Denn jede verschleppte, nicht auskurierte Krankheit kann monatelang negative Effekte nach sich ziehen. Was kurzfristig hilft, löst das grundlegende Problem nicht und führt zu verschleppten Symptomen.
Die drei Symptom-Ebenen
Die Symptome für eine kranke Organisation finden sich für gewöhnlich auf drei Ebenen.
- Menschen: Leiden Mitarbeiter gehäuft unter Burnout oder Boreout? Wie sieht es mit dem Stresslevel aus? Wie viele Überstunden fallen an? All solche Auffälligkeiten zeigen sich entsprechend in der Menge an Fehltagen, längeren Krankheitsphasen, Unzufriedenheit und am Schluss in einer hohen Fluktuation.
- Unternehmenskultur: Wie ist der Umgangston miteinander? Freundlich, hilfsbereit oder gereizt, feindselig? Wie viel Energie ist im täglichen Miteinander zu spüren? Ist die Stimmung entspannt, freudig oder eher emotional aufgeladen? Häufen sich Konflikte oder werden Aufgaben gerne hin und her geschoben? Wie groß ist das Silodenken im Unternehmen? Wie sieht es mit der Fehler- und Lernkultur aus? Oder wird alles von den Leuten fünfmal abgesichert, um am Schluss auf gar keinen Fall schuld an etwas zu sein? Finden sich Krankheitssymptome auf der Ebene der Unternehmenskultur, hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Mitarbeitenden und deren Stresslevel, die Prozesse sowie auf die Ergebnisse.
- Strukturen: Strukturen in einem Unternehmen können so eng anliegen wie ein Korsett. Dann fällt es manchen Organisationen irgendwann schwer zu atmen. Und unter Atemnot ist die Sache mit der Bewegung so schwierig. Hier fehlt dann jegliche Flexibilität, um auf die täglichen auf uns einprasselnden Änderungen zeitnah und kreativ reagieren zu können. Gibt es hingegen zu wenig Struktur, dann herrscht Chaos. Das kann zwar sehr kreativ sein, aber häufig hapert es dann bei der Umsetzung der guten Ideen und die Produktivität lässt nach. Außerdem sorgt Chaos sehr häufig für Frust, weil unklar ist, wer was wann wie macht und wie die Dinge, die ich in Gang gesetzt habe, auch weitergehen.
Natürlich kann zum Beispiel im Rahmen eines Changeprozesses auch eine Organisation mal einen kurzen Schnupfen haben, der sich von allein wieder legt. Aber wie steht es immer so schön auf dem Beipackzettel von Medikamenten? Halten die Symptome länger an, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Im Fall der Organisation bedeutet das, man sollte dringend handeln.
Woran erkennen Sie eine gesunde Organisation?
• Sie ist wirtschaftlich.
• Sie verfügt über genug Flexibilität, um Krisen zu meistern.
• Sie setzt auf ein gesundes Wachstum, das nicht zulasten der Qualität geht.
• Sie verfügt über Innovationskraft und nutzt diese.
• Sie ist bereit für Veränderungen und verschließt sich nicht vor dem Wandel.
• Sie hat gesunde und resiliente Mitarbeitende und setzt auf deren Potenzialentfaltung.
• Sie hat eine geringe Fluktuation und loyale Mitarbeitende, die gerne Leistung bringen.
Aber wie lassen sich die Ebenen Mensch, Unternehmenskultur und Struktur beeinflussen? Zunächst kommt es auf die Führungskraft an. Sie braucht einen Führungsstil, der selbst gesund ist und zu gesunden Mitarbeitenden führt. Durch ihre Art und Weise prägen Führungskräfte massiv das Klima und damit die Unternehmenskultur als auch die Kommunikationskultur – also all das, was sich dann wieder bei den Mitarbeitenden zeigt. Führungskräfte sollten zusätzlich darin geschult sein, eigenen Stress wie auch den der Mitarbeitenden zu erkennen als auch zu hinterfragen. Nur dann können sie Abhilfe schaffen, indem Sie entweder selbst durch strukturelle Veränderungen oder eben durch die Entwicklung eines oder mehrerer Mitarbeitenden unterstützen.
Mitunter braucht es gezielte Unterstützung, beispielsweise in Form einer Burnout-Prävention. Denn individuelle Stressfaktoren können das körpereigene Alarmsystem aktivieren, das dann den Körper mit entsprechenden Hormonen, die eigentlich für Flucht und Angriffsreaktionen gedacht sind, überflutet. Passiert das bei Einzelnen zu häufig, ist es schwer, aus diesem Stressmodus wieder herauszukommen. Zudem fällt souveränes Agieren unter diesen Hormonen extrem schwer bzw. ist quasi nicht möglich. Hier lohnt es sich zum Beispiel ein Introvision Coaching anzubieten, um entsprechende Triggerpunkte im Alarmsystem zu lösen. Das unterstützt die Mitarbeitenden, den Stresslevel nach unten zu regulieren.
Nichtstun als Ausgleich?
Der Faktor Mensch ist einer der wichtigsten für eine gesunde Organisation. Gerade deshalb sollten Sie für ausreichend Ausgleich und Regeneration sorgen, indem Mitarbeitende, Führungskräfte und Manager motiviert werden, sich hierfür Zeit zu nehmen. Ausgleich ist dabei nicht gleichbedeutend mit auf der Couch liegen, es können sogar Aktivitäten sein, die viel Konzentration erfordern. Wichtig ist nur, dass die Konzentration nicht bei Ihrem täglichen Doing am Rechner ist. Sport oder ein Instrument zu spielen zum Beispiel, wirken extrem entspannend.
Ein weiterer wichtiger Faktor für eine gesunde Organisation und gesunde Mitarbeitende ist gutes Selbstmanagement. Mitarbeitende mit einem guten Selbstmanagement können Aufgaben zügig abarbeiten, priorisieren und sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren, ohne sich zu verzetteln. Mit guten Tools können Sie das Selbstmanagement der Mitarbeitenden unterstützen und somit eine Entwicklung vorantreiben.
Im Business Podcast von Alice Dehner gibt es weitere Impulse für Führungskräfte, Business Talk, Management-Input und Gedanken, die Unternehmen für die Zukunft stärken.