Ein Ziel ist keine Zwangsjacke - ein Ziel ist das Floß auf dem Fluss des Lebens!
| Alice DehnerWas ein Ziel ist, ist selbstverständlich immer auch eine Frage der Definition. Deshalb hier zu Beginn die Definition von Ziel, um die es mir geht: Ziel in meinem Sinne ist das, was mich anzieht, was meinen Fähigkeiten und Wünschen entspricht, was mir die tiefe Befriedigung verschafft zu wissen, dass ich auf dem für mich richtigen Weg bin.
Ein Kind hat seine Ziele noch glasklar, es braucht sie gar nicht benennen zu können: Es will lernen, alles zu können, was diese allmächtigen Halbgötter können. Sie können sich von einem Ort zum anderen bewegen, sie können das Licht an und aus machen, die Tür öffnen und schließen, sie können die schönen Bücher lesen und vor allen Dingen, sie können bestimmen! Also lernt das Kind so nach und nach alles, was es zum Erreichen seiner Ziele braucht.
Das geht jedoch leider nicht so problemlos weiter. Besonders dem Bestimmen werden früher oder später erhebliche Riegel vorgeschoben. Das ist natürlich einerseits sehr gut so, denn die Welt würde im Chaos versinken, wenn jeder einfach machen könnte, was er will. Doch neben der nützlichen und notwendigen „Fremdbestimmung“ durch gesellschaftliche Normen, der jeder unterworfen ist, gibt es einen Verlust an Selbstbestimmung, der überflüssig ist, denn er wurde hervorgerufen durch Anpassung an die Wünsche und Vorstellungen von anderen, oder durch Anpassung an vermeintlich unveränderliche Lebensumstände oder durch Angst, gegen Erwartungen zu verstoßen oder durch die Angst, sich etwas zuzutrauen, mutig zu sein, etwas zu wagen, „Nein“ zum einen und dafür „Ja“ zum anderen zu sagen.
Die meisten Ziele, die wir nicht anpacken, scheitern nicht an äußeren Umständen, sondern an inneren Blockaden. „Ich schaffe das nicht“ / „Wie soll denn das gehen“ / Wenn ich das mache, will meine Familie, mein Partner, meine Firma nichts mehr mit mir zu tun haben“ / „Dafür bin ich zu alt, zu jung, zu unbegabt“ - die Liste könnte endlos weitergehen. Manchmal sind uns diese inneren Blockaden noch nicht einmal bewusst. Wir spüren nur den Stress, der sich unweigerlich einstellt, wenn wir einen Schritt auf etwas zu machen, was sich als „inneres Verbot“ etabliert hat. Dieses innere Verbot ist ziemlich mächtig, weil es sich nicht aus unserem rationalen Verstand speist, selbst wenn es manchmal mit pseudo-rationalen „Argumenten“ daherkommt. Das innere Verbot speist sich aus einem Alarm, der sich in dem Teil des Gehirns gebildet hat, der für die gefühlsmäßige Verarbeitung aller Sinneseindrücke zuständig ist, der Amygdala. Die Amygdala ist ein entwicklungsgeschichtlich sehr früher Gehirnteil, der für das Überleben des Menschen von Anbeginn an unverzichtbar war, weshalb seine Reaktionszeiten erheblich schneller sind, als das viel später entwickelte Großhirn, in dem unser Verstand beheimatet ist. Das heißt, selbst wenn unsere rationale Überlegung sagt „Tu es!“, hat die Amygdala schon längst „Alarm - Gefahr!“ signalisiert, was jene Stressreaktion in Gang setzt, die uns so zuverlässig stoppt wie eine rote Ampel oder eine Schranke am Bahnübergang.
Das Gute ist, dieser Alarm in der Amygdala, der für so viel Stress verantwortlich ist, lässt sich löschen. Mit IntrovisionCoaching, wie es auch in der Selbsterfahrungsreihe zur Persönlichkeitsentwicklung „“ praktiziert wird, können sich innere Blockade vollständig auflösen. Dass das funktioniert, haben wissenschaftliche Studien sogar auf der Zellebene nachgewiesen. Denn man konnte in neurophysiologischen Studien zeigen, dass sich sowohl die Alarmreaktionen auf der Zellebene erkennen lassen, als auch die Veränderungen, die nach Lernprozessen passieren, wenn der Mensch geübt hat, in adäquater Weise mit seinen Alarmen umzugehen, um sie zu löschen. Man braucht jedoch keine Magnet-Resonanz-Bilder oder sonstige komplizierte Apparatur, um sofort die Wirksamkeit zu spüren. Teilnehmer bestätigen immer wieder, wie sehr sich ihr Leben verändert hat, wieviel Handlungsfreiheit, Gelassenheit und Selbstsicherheit sie auch in bislang schwierigsten Situationen hinzugewonnen haben durch die Arbeit mit IntrovisionCoaching.
Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in Ihrem Fluss des Lebens. Ist es ein angenehm warmes Gewässer, das Sie, einigermaßen mühelos mitschwimmend, dahin treibt, wo Sie hinwollen? Oder ist es ein eher kalter Strom, der Sie mitzieht und Sie sehr viel Energie kostet? Oder haben Sie den Eindruck, Sie schwimmen gerade verzweifelt gegen den Strom, ohne vorwärts zu kommen? Oder halten Sie sich gar an einer Wurzel im Uferbereich fest, weil Sie weder vor noch zurück besonders attraktiv finden? Oder lassen Sie sich halt so treiben, weil Sie gar nicht wissen, wohin Sie eigentlich wollen? Es gibt so viele Möglichkeiten, mit dem Fluss des Lebens umzugehen.
Wenn man ein Ziel hat, von dem man weiß, dass es das eigene ist, dass es kein „Muss“ sondern ein „Ich will“ ist, ein Ziel, dass man auch immer wieder an veränderte Lebensumstände, veränderte Wünsche anpassen kann, so hat man ein Floß, mit dem man ganz gut auf dem Fluss des Lebens steuern kann. Dieses Floß trägt und gibt Sicherheit und es hilft einem auch über manchmal schwierige Passagen hinweg - und es lässt sich jederzeit umsteuern, wenn man erkennt, dass man doch besser eine andere Richtung einschlägt.