Gute Argumente für eine seriöse Coaching Ausbildung

| Ulrich Dehner
Kürzlich beklagte sich eine junge Bekannte, dass sie ihren Job lieber heute als morgen kündigen würde. Sie war frustriert und enttäuscht, dass die Arbeit, die sie vor zwei Jahren mit so viel Enthusiasmus begonnen hatte, ihr überhaupt keine Freude mehr machte. Nach den Gründen befragt, sagte sie wörtlich: „Unser Chef benimmt sich, als wollte er uns rausekeln! Dabei sucht die Firma dringend neue Arbeitskräfte. Aber die Stimmung in unserer Abteilung ist im Keller.“
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Ich denke, wir können mit Fug und Recht voraussetzen, dass der Chef seine Leute nicht rausekeln will. Mit dem gleichen Recht können wir wahrscheinlich unterstellen, dass der Chef sein Bestes gibt, aber noch nie irgendetwas über die Grundsätze guter Kommunikation gelernt hat. Womöglich hat er auch noch nie ein Führungstraining erhalten, und noch nie davon gehört, dass die gute Führungskraft von heute Coachingqualitäten besitzen muss, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, die heute mit dieser schwierigen Aufgabe verknüpft sind. Dass eine gute Führungskraft darüber hinaus in der Lage sein muss, ihre Mitarbeiter professionell weiterzuentwickeln, ist diesem Chef vielleicht auch unbekannt. Schade, denn seine Firma würde außerordentlich davon profitieren, wenn sie zum Beispiel in eine Coachingausbildung für ihn investieren würde…

Nicht nur BeraterInnen oder TrainerInnen, die sich als Coach professionalisieren wollen, werden sich in der Coachingausbildung der dehner academy beruflich und persönlich weiterentwickeln, sondern gerade Führungskräfte lernen dabei vieles, gerade über Mitarbeiterführung, das ihren Berufsalltag leichter, effizienter und zufriedenstellender macht. Dadurch reduziert sich ihr eigener Stress, aber auch der ihrer Mitarbeiter.

Die berufsbegleitende Weiterbildung richtet sich an alle selbständigen und angestellten Berater und Trainer, sowie Personaler und Führungskräfte, die die gelernten Inhalte in Coaching-Prozessen unter Supervision umsetzen wollen und bereit sind, sich auch auf Selbsterfahrung und persönliche Entwicklung einzulassen.

Der integrative Ansatz

Wer als einziges Werkzeug einen Hammer hat…

der kann halt auch nur klopfen. Der gewiefte Handwerker stattet sich deshalb mit mehr als nur einem Werkzeug aus, mag das eine noch so gut sein. Coachingausbildungen, die nur ein einziges Verfahren präferieren, wie man das auf dem deutschen Ausbildungsmarkt besonders in Bezug auf systemische Ansätze findet, greifen deshalb zu kurz.

Systemische Ansätze sind gut und wichtig – doch wenn man die häufig von reinen Systemikern vertretene These, dass Verhalten sich mehr aus dem System, dem sozialen Umfeld heraus, erklärt, und weniger mit den persönlichen Gegebenheiten eines Menschen zu tun hat, auf den Prüfstand der alltäglichen Erfahrung stellt, so muss man erkennen, dass Aspekte, die ebenso wichtig sind wie die systemischen Zusammenhänge, dabei nicht berücksichtigt werden.

Ein Mangel, der dazu führen kann, dass vorhandene Probleme nicht wirklich erfasst und deshalb auch nicht zufriedenstellend gelöst werden können. Wer nur auf das System schaut, vernachlässigt dabei, dass der Mensch mit seiner individuellen Geschichte und den daraus gewonnenen Erfahrungen ja ebenfalls ein „System“ darstellt, ein System jedoch, zu dessen Verständnis eben auch psychologische Kenntnisse wichtig sind. Führungskräfte und Personaler machen immer wieder die Erfahrung, dass Probleme mit einer Abteilung, mit einem Team sich mal so, mal so lösen: Manchmal taucht das gleiche Problem mit einer neuen Führungskraft wieder auf. Dann sind ganz sicher systemische Ursachen der Hintergrund, die es aufzuspüren gilt. Manchmal ist das Problem dieser Abteilung gelöst, wenn ein neuer Chef kommt, aber der vorige Chef hat bald wieder die gleichen Probleme mit einem neuen Team. Dann sollte man doch genau analysieren, was die Problematik dieser Einzelperson ist – und die hat natürlich etwas mit ihrer Geschichte zu tun.

Für eine Coachingausbildung bedeutet das, dass es wichtig ist, dass Coaches und Führungskräfte lernen, von beiden Seiten auf ein Problem zu schauen: Sich zu fragen, welches die systemischen Gegebenheiten sind und welches die persönlichen Voraussetzungen der beteiligten Menschen sind.

Beide Erklärungsmuster, systemisch und psychologisch, sind als Modelle weder „richtig“ noch „falsch“, sondern man kann sie betrachten als „Landkarten“. Je nachdem, was ich mir genau anschauen will, ist die eine Landkarte hilfreicher als die andere. So muss man auch die unterschiedlichen Coachingschulen betrachten. Deshalb halten wir es für sinnvoll, dass in einer Coachingausbildung unterschiedliche Herangehensweisen vermittelt werden – damit am Ende nicht alle Probleme aussehen wie Nägel…

Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit

Wir halten nichts von Pseudo-Effizienz, denn „schneller“ ist nicht zwingend „besser“, im Gegenteil! Beim Streben nach „Hocheffizienz“, nach „High-Performance“ und „maximaler Leistung“ wird oftmals erwartet, komplexe Inhalte in immer kürzeren Zeitspannen zu vermitteln, aufzunehmen, zu verarbeiten. Es soll alles immer schneller gehen, was eigentlich auf dreißig Seiten („liest doch kein Mensch!“) dargestellt werden sollte, muss doch auch in drei Seiten passen, und ein Drei-Tages-Seminar muss man doch locker in drei Stunden pressen können. Denn erstens ist Zeit schließlich Geld und zweitens ist eine hocheffiziente Führungskraft im Betrieb doch unmöglich länger als drei Stunden abkömmlich, oder?

Doch, ist sie! Sonst läuft irgendetwas ganz gewaltig schief und es wird nicht ewig währen, bis einem das ebenso gewaltig um die Ohren fliegt. Diese Pseudo-Effizienz, die alles immer schneller in immer kürzeren Zeiträumen haben will, ist aus mehreren Gründen der bare Unsinn:

  1. Stress - Stress ist zwar zunächst eine psychische Belastung, die sich aber auf Dauer gesehen auf den gesamten Organismus schädlich auswirken kann. Britische Ärzte konnten in Untersuchungen zeigen, dass Stress das Risiko für Infarkt und Schlaganfall fast im gleichen Maß erhöht wie Rauchen und stärker als die „Klassiker“ Bluthochdruck, zu viel Cholesterin oder Diabetes. Der Zwang alles immer schneller zu machen, ist Stress pur! Übrigens auch für die Firmen, denn wenn wertvolle Mitarbeiter ersetzt werden müssen, weil sie sich dem Stress nicht mehr aussetzen wollen, lässt sich das doch durchaus mit einem Infarkt vergleichen.
  2. Fehlerhäufigkeit - Wer alles immer schneller, in immer kürzerer Zeit machen will, schafft das nur auf einem Weg, nämlich die tatsächlich vorhandene Komplexität zu reduzieren. Die Welt und alles, was damit zusammenhängt, ist aber nun einmal kompliziert. Will man alles immer weiter vereinfachen, landet man irgendwann bei Illusionen. Zum Beispiel, bei der Illusion, man habe etwas verstanden. Wie Forscher herausgefunden haben, ergibt sich die Illusion des Verstehens daraus, dass stark vereinfachte Texte geringere kognitive Anstrengungen erfordern, was den Glauben nährt, man habe die Sache kapiert. Das Gefühl des Durchblicks stellt sich erstaunlicherweise gerade dann besonders gern ein, wenn zu einem komplexen Thema besonders wenig bekannt ist. Fragt man bei den „Durchblickern“ dann nach, stellt sich heraus, dass der „Durchblick“ eine Illusion war. Entscheidungen, die man auf Grund solcher Illusionen trifft, haben die Tendenz, die falschen zu sein und nach hinten loszugehen.
  3. Zeitverschwendung - Jede Stunde, die ein vielbeschäftigter Mensch opfert, um sich in kürzester Zeit Wissen oder Fähigkeiten „anzueignen“, die er hinterher nicht nutzen kann, weil wesentliche Elemente fehlen, ist rausgeschmissene Zeit! Was rein kognitive Inhalte betrifft, so fehlt bei zu starker Komprimierung und damit einhergehender Vereinfachung die Durchdringung des Themas für ein wirkliches Verständnis.

Und was zum Beispiel Fähigkeiten, die auf der Verhaltensebene liegen betrifft, so fehlt das wichtigste überhaupt: Üben! Üben ist für alles, was man gut „ausüben“ will, nun einmal entscheidend. Genauso wenig, wie man Tanzen lernt, wenn man drei Stunden lang etwas über Körperkoordination, Rhythmus und Schrittfolgen hört, kann man neue Kommunikations- oder Verhaltensmuster lernen, wenn man nur etwas darüber hört, und mag es noch so richtig sein. Ohne die ausreichende Möglichkeit zu haben, das Neue einzuüben, nützt es einem nichts. Kommt man im Alltag in die Situation, in der das Neue gebraucht würde, verlässt man sich ganz automatisch, da das andere ja gar nicht verankert ist, lieber auf die bekannten Verhaltensmuster. Genau aus diesem Grund hätte man sich die Zeit, die man mit diesen nutzlosen „Wissensvermittlungen“ verbracht hat, auch einfach schenken können. Wer etwas wirklich lernen will, muss es üben, daran führt kein Weg vorbei. Aber die Zeit, die das kostet, ist gut genutzte Zeit, denn hinterher hat man auch etwas davon. Weil die Sicherheit, die das Üben gibt, die Basis dafür ist, etwas Unbekanntes auch umzusetzen.

Man sollte also sehr misstrauisch werden, wenn von immer schneller, immer mehr in immer kürzerer Zeit die Rede ist. In unserem Bereich bedeutet das, dass eine gute Coachingausbildung nicht an einem, zwei oder drei Wochenenden zu haben ist. Solche Angebote sind zutiefst unseriös. Coaching ist ein hochkomplexes Thema, das sowohl viel theoretisches Wissen als auch noch viel mehr Übung erfordert. Wer sich für eine Coachingausbildung entscheidet, sollte nicht sein Geld und seine Zeit für etwas hinauswerfen, das für die Katz ist. Zum Glück gibt es neben den Scharlatanen eine ganze Reihe seriöser, professioneller Anbieter, bei denen man etwas für sein Geld bekommt. Informieren darüber kann man sich z.B. auf der entsprechenden Seite des Deutschen Bundesverbands für Coaching (DBVC). Der DBVC ist der Businesscoaching-Verband und er zertifiziert nur Anbieter, die hohen Qualitätsmerkmalen entsprechen.

Seit mehr als 25 Jahren sind wir Pioniere auf dem Gebiet des Coachings und setzen in unserer Business Coaching Ausbildung auf einen integrativen Ansatz, der darauf ausgerichtet ist zu verstehen, wie das innere System Mensch mit dem äußeren System Team interagiert. Während der Ausbildung begleiten wir die Teilnehmer intensiv – auch durch unsere Lernplattform – um ihr Wissen zu vertiefen. Unsere Coaching Ausbildung ist vom Deutschen Bundesverband für Coaching (DBVC) und von der International Organization of Business Coaching (IOBC) zertifiziert.

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