Mehr Gesprächskompetenz für Personaler

| Alice Dehner
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Neben den vielfältigen fachlichen Kenntnissen, die Personaler besitzen müssen, ist Kommunikationsfähigkeit das A und O für Personaler - denn wenn jemand mit wirklich jedem in der Firma reden können muss, dann sind sie es. Ihre Beratungskompetenz ist Tag für Tag gefragt und je größer die ist, desto besser für alle Beteiligten.

Dabei ist es der eigenen Kommunikationsfähigkeit sehr förderlich, etwas mehr darüber zu wissen, was bei Kommunikation eigentlich passiert. Zum Beispiel, was fast zwingend welche Reaktionen auslöst oder wie man den eigenen Kommunikationsstil an sein Gegenüber so anpassen kann, dass ein zufrieden stellendes Gespräch dabei herauskommt.

Um mehr über die Hintergründe von Kommunikation zu erfahren, lohnt es, sich mit der Transaktionsanalyse von Eric Berne zu beschäftigen, denn sie bietet eine Reihe interessanter, sehr schnell einleuchtender theoretischer Ansätze, die Verhalten und Kommunikation begreifbar machen und die sich leicht in die Praxis umsetzen lassen. Das steigert sofort die Gesprächsqualität. Ein wichtiges theoretisches Konzept und ein Einstieg, um Kommunikationsprozesse besser zu verstehen, ist das Persönlichkeitsmodell der Transaktionsanalyse - aufbauend auf der Erklärung der drei grundlegenden Persönlichkeitsanteile Eltern-Ich, Kind-Ich und Erwachsenen-Ich. Mit dem Persönlichkeitsmodell wird verständlich, aus welchen Persönlichkeitsanteilen das Gegenüber mir begegnet, und was er eigentlich bei mir auslösen will, beziehungsweise, was er tatsächlich bei mir auslöst. Wenn man das verstanden hat, erwächst daraus die Wahlfreiheit, wie man reagieren will.

Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Sie haben es mit einem Mitarbeiter zu tun, der total auf Streit gebürstet ist. Dann ist Ihr erster Impuls vielleicht, ihn aus Ihrem kontrollierenden (steuernden) Eltern-Ich heraus zurechtzuweisen. Das würde sein rebellisches Kind-Ich-Verhalten vermutlich jedoch nur noch weiter bestärken, es käme zu einer unnötigen Eskalation. Erkennen Sie jedoch, was sich da gerade abspielt – sein rebellisches Kind fordert Ihr kontrollierendes Eltern-Ich heraus – haben Sie die Wahlfreiheit. Sie können sich überlegen, ob Sie wirklich so reagieren wollen, oder nicht doch lieber Ihr Erwachsenen-Ich einsetzen, um damit den Mitarbeiter anzuregen, nun ebenfalls in sein Erwachsenen-Ich zu wechseln, sodass Sie vernünftig miteinander reden können.

Ähnlich ist es auch, wenn Sie es mit jemandem zu tun haben, der gern autoritär und dominant auftritt, also aus seinem kontrollierenden Eltern-Ich, und damit in seiner Umgebung das angepasste Kind-Ich anspricht. Wenn man das jedoch weiß, braucht man weder in die Anpassung, noch in die Rebellion zu gehen, sondern man kann sich, je nachdem, mit wem man es zu tun hat, entweder für das Erwachsenen-Ich oder auch einmal für das freie Kind-Ich entscheiden. Will man zum Beispiel ein sachliches Gespräch mit jemandem führen, kann man gezielt sein Erwachsenen-Ich ansprechen, indem man selbst diesen Ich-Zustand einnimmt. Solche Prozesse systematisch zu verstehen, hilft dabei, optimal auf sein Gegenüber reagieren zu können.

Um noch tiefer in die Geheimnisse von Kommunikationsprozessen einzusteigen, bietet die Transaktionsanalyse noch weitere interessante Modelle, zum Beispiel Egogramm und Psychogramm, das Konzept der Transaktionen, das Bezugsrahmenkonzept und die „Psychologischen Spiele“.

All dies und noch mehr trainieren Personaler in unserer Reihe „“. In den drei mal zwei Tagen, die diese Reihe umfasst, erhalten Personaler wertvolle Tools, die ihnen die Arbeit leichter machen - garantiert!