Thema Teamführung: Warum arbeiten Teams oft gegeneinander statt miteinander?
Teamführung und die entscheidenden Faktoren für echte Zusammenarbeit
Damit Teams optimal arbeiten können, müssen verschiedene Faktoren beachtet werden. Eine zentrale Rolle spielt die Zusammensetzung des Teams. Diversität ist hier nicht nur ein Schlagwort, sondern eine essenzielle Voraussetzung für effektive Zusammenarbeit. Es reicht nicht aus, Menschen mit ähnlichen Denk- und Verhaltensmustern zusammenzubringen – im Gegenteil, echte Diversität entsteht durch unterschiedliche fachliche Kompetenzen, Denkweisen und Persönlichkeiten. Besonders häufig stellen Führungskräfte unbewusst Menschen ein, die ihnen selbst ähneln. Dies mag auf den ersten Blick harmonisch erscheinen, führt jedoch dazu, dass neue Perspektiven fehlen und wichtige Herausforderungen übersehen werden. Ein erfolgreiches Team braucht nicht nur kreative Köpfe, sondern auch analytische Realisten, pragmatische Umsetzer und begeisterte Kommunikatoren. Jede dieser Rollen trägt dazu bei, dass Ideen nicht nur entstehen, sondern auch sinnvoll umgesetzt und erfolgreich nach außen getragen werden.
Kommunikationskultur als Schlüssel zum Erfolg
Selbst das am besten zusammengestellte Team wird nicht produktiv arbeiten, wenn die Kommunikationskultur nicht stimmt. Respekt untereinander und eine Anerkennung der unterschiedlichen Stärken sind unerlässlich. Führungskräfte sind hierbei in einer Schlüsselrolle: Sie setzen den Rahmen für wertschätzende Kommunikation und haben die Aufgabe, destruktive Dynamiken zu erkennen und zu unterbrechen. Häufig entstehen innerhalb von Teams unterschwellige Konflikte oder Schuldzuweisungen, die die Zusammenarbeit sabotieren. Eine Führungskraft, die dies nicht wahrnimmt oder eingreift, riskiert, dass Meetings ergebnislos bleiben und Frustration wächst. Eine zielgerichtete, lösungsorientierte Kommunikation kann hier entscheidend sein. Statt sich in Schuldzuweisungen zu verlieren, sollten Teams gezielt nach Ressourcen und Lösungen suchen.
Die unsichtbaren Hindernisse: soziales Faulenzen und Teamgröße
Ein weiteres Problem in vielen Teams ist das sogenannte soziale Faulenzen. Sobald eine Gruppe zusammenarbeitet, neigen einzelne Teammitglieder dazu, sich auf der Leistung der anderen auszuruhen. Dies geschieht oft unbewusst, kann aber große Auswirkungen auf die Dynamik im Team haben. Wenn einige weniger beitragen, während andere die Hauptlast tragen, entsteht schnell Unzufriedenheit und das Gefühl von Ungerechtigkeit. Führungskräfte müssen hier genau hinschauen und Mechanismen schaffen, die eine gleichmäßige Beteiligung sicherstellen.
Auch die Teamgröße spielt eine entscheidende Rolle. Während kleinere Teams effizient kommunizieren und schnell Entscheidungen treffen können, wachsen mit der Anzahl der Mitglieder auch die Herausforderungen. Forschungen zeigen, dass die optimale Teamgröße zwischen fünf und acht Personen liegt. Wird diese Zahl überschritten, steigt der Abstimmungsaufwand exponentiell – und mit ihm das Risiko, dass einzelne Stimmen überhört werden oder sich Fraktionen innerhalb des Teams bilden.
Klare Zugehörigkeit schafft Identität
Ein oft unterschätzter, aber wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Teams ist die Klarheit darüber, wer überhaupt dazugehört. Wenn selbst Führungskräfte unsicher sind, wer genau zu ihrem Team zählt, wie soll dann ein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen? Studien zeigen, dass Teams, die sich eindeutig als Einheit begreifen, bessere Leistungen erbringen. Eine klare Zuordnung und Sichtbarkeit der Teammitglieder – sei es durch feste Rollen oder erkennbare Zugehörigkeiten – kann hier einen entscheidenden Unterschied machen.
Drei Säulen für erfolgreiche Teams
Um das volle Potenzial eines Teams zu entfalten, müssen drei zentrale Säulen kontinuierlich optimiert werden:
- Das Umfeld – Die Rahmenbedingungen, in denen das Team arbeitet, müssen förderlich für Zusammenarbeit und Kreativität sein.
- Die Aufgaben – Ein Team kann nur dann erfolgreich sein, wenn es mit den richtigen Aufgaben betraut wird. Falsche oder unklare Aufgabenstellungen führen zu Ineffizienz und Demotivation.
- Die Teamstruktur – Die Zusammensetzung, Rollenverteilung und interne Kommunikation beeinflussen maßgeblich die Leistungsfähigkeit.
Wird auch nur eine dieser drei Säulen vernachlässigt, leidet die gesamte Teamleistung darunter. Führungskräfte sind daher gefragt, Teams nicht nur punktuell, sondern kontinuierlich zu unterstützen – vergleichbar mit einer Pflanze, die regelmäßig gegossen werden muss, um zu wachsen.
Führungskräfte als Schlüsselakteure für Hochleistungsteams
Viele Führungskräfte unterschätzen ihren Einfluss auf die Teamdynamik. Sie haben jedoch weitreichende Möglichkeiten, um Teams produktiver zu machen – sowohl durch organisatorische Maßnahmen als auch durch gezielte Kommunikation. So kann die Einführung gemeinsamer Teamziele helfen, Konkurrenzdenken abzubauen und eine echte Zusammenarbeit zu fördern. Ebenso wichtig ist die Art der Kommunikation: Führungskräfte sollten ihre Meetings und Teamgespräche so steuern, dass nicht Probleme, sondern Lösungen im Mittelpunkt stehen. Ein bewusster Fokus auf positive, ressourcenorientierte Kommunikation kann verhindern, dass destruktive Konflikte die Teamleistung hemmen.
Teamarbeit ist kein Selbstläufer
Ein starkes Team entsteht nicht durch Zufall, sondern durch bewusste Führung und stetige Weiterentwicklung. Diversität in der Zusammensetzung, eine offene Kommunikationskultur, klare Strukturen und eine gezielte Führung sind entscheidend, um aus einer Gruppe von Menschen ein echtes Team zu formen. Nur wenn Führungskräfte ihre Rolle aktiv wahrnehmen und kontinuierlich an den drei Säulen – Umfeld, Aufgaben, Teamstruktur – arbeiten, kann Teamarbeit ihr volles Potenzial entfalten und zu einer echten Erfolgskraft im Unternehmen werden.
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