Was genau ist Burn-out?
Burn-out beschreibt einen Zustand emotionaler, körperlicher und mentaler Erschöpfung – ausgelöst durch anhaltenden Stress und Überforderung. Die Symptome sind vielfältig: Schlafstörungen, Reizbarkeit, das Gefühl der Wertlosigkeit, Zynismus gegenüber Kolleginnen, Kollegen oder Aufgaben. Burn-out ist mehr als Müdigkeit. Es ist das Gefühl, innerlich leer zu sein.
Besonders gefährdet sind Menschen mit hohem Leistungsanspruch, Perfektionismus oder einem geringen Selbstwertgefühl. Aber auch äußere Faktoren wie ständiger Termindruck, unklare Erwartungen und mangelnde soziale Unterstützung spielen eine zentrale Rolle.
Die stille Kostenlawine
Burn-out ist keinesfalls ein individuelles Problem, sondern mittlerweile ein wirtschaftliches. Betroffene fehlen im Schnitt 30 Tage im Jahr. Die Belastung verteilt sich auf Kolleginnen und Kollegen, Projekte geraten ins Stocken, die Unternehmenskultur leidet – und am Ende zahlt das gesamte System.
Doch statt gezielt Prävention zu betreiben, verharmlosen viele das Thema oder stempeln es als persönliche Schwäche ab. Ein fataler Irrtum.
Mythos vs. Realität
„Burn-out ist nur ein Trend.“
Falsch. Die ersten wissenschaftlichen Auseinandersetzungen gab es schon in den 1970er Jahren. Durch Digitalisierung, ständige Erreichbarkeit und den gesellschaftlichen Wandel ist Burn-out heute präsenter denn je.
„Burn-out ist eine eigenständige Diagnose.“
Auch das stimmt nicht. Burn-out ist (noch) keine offiziell anerkannte Diagnose in den medizinischen Klassifikationssystemen wie dem ICD-10 oder DSM-5. Dennoch ist es ein reales Leiden – und ein Nährboden für Depressionen oder Angststörungen.
„Nur Frauen oder Manager bekommen Burn-out.“
Beide Annahmen greifen zu kurz. Zwar gibt es Unterschiede im Umgang mit Stress – Frauen neigen eher zu emotionaler Erschöpfung, Männer zu Zynismus – doch betroffen sind Menschen in allen Berufen, Altersgruppen und Geschlechtern. Auch junge Berufseinsteigerinnen und -einsteiger sind gefährdet, oft durch einen Realitätsschock und unsichere Arbeitsverhältnisse.
Risiko Privatleben? Ja, unbedingt!
Viele trennen Beruf und Privatleben, wenn es um Burn-out geht. Dabei beeinflussen sich beide Sphären gegenseitig. Ein stabiles soziales Umfeld kann schützen – aber wenn zusätzlich Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder Beziehungskrisen dazukommen, steigt die Gesamtbelastung drastisch. Auch frühere traumatische Erlebnisse können die psychische Resilienz beeinflussen – allerdings zeigen Studien: Das Risiko für Depressionen steigt durch solche Erlebnisse, nicht zwingend das Burn-out-Risiko.
Schutzfaktoren: Was wirklich hilft
Burn-out ist kein unausweichliches Schicksal. Prävention ist möglich – wenn wir wissen, wo wir ansetzen können:
- soziales Netz pflegen: Freundschaften, Familie, Hobbys, echte Gespräche – nicht nur digital.
- körperliches Wohlbefinden stärken: Bewegung, Schlaf, Ernährung – Basics, die oft vernachlässigt werden.
- Entspannung erlernen, bevor es zu spät ist: Atemtechniken, Meditation, Yoga – alles, was das Nervensystem herunterfährt.
- sich selbst beobachten: Was stresst mich wirklich? Welche Erwartungen habe ich an mich selbst? Stimmen diese mit der Realität überein?
- sich abgrenzen lernen: Nein sagen, ohne Schuldgefühl. Sich Pausen zugestehen. Eigene Bedürfnisse wahrnehmen.
- Selbstmanagement : den eigenen Alltag aktiv gestalten, mit klaren Prioritäten, realistischen Zielen und bewusster Zeitplanung.
- Coaching in Anspruch nehmen: Gerade bei blinden Flecken kann professionelle Unterstützung helfen, innere Muster zu erkennen und zu verändern. Insbesondere mit dem Introvision Coaching beobachten wir bei Burn-out große Fortschritte.
Ernst nehmen statt weiter funktionieren
Burn-out ist kein individuelles Versagen. Es ist ein systemisches Problem in einer Leistungsgesellschaft, die Pausen misstrauisch beäugt und Selbstoptimierung glorifiziert. Wer Symptome frühzeitig erkennt, hat die Chance, gegenzusteuern – strukturell wie innerlich. Unternehmen sind gefragt, gesunde Rahmenbedingungen zu schaffen. Und jede und jeder Einzelne ist aufgefordert, den eigenen Umgang mit Stress und Belastung zu reflektieren.
Denn wer sich selbst verliert, hat irgendwann nichts mehr zu geben.
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