Führung beginnt bei Ihnen: über die Wichtigkeit und Wirkung von Selbstführung

Stellen Sie sich vor, Sie beschreiben den idealen Mitarbeitenden. Loyal, selbstständig, lösungsorientiert, konfliktfähig, reflektiert, kommunikationsstark, empathisch. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Und jetzt Hand aufs Herz: Erfüllen Sie all das selbst? Wenn Sie bei dieser Frage kurz gezuckt haben, sind Sie nicht allein. Hier liegt die Herausforderung moderner Führung: Wir erwarten von anderen, was wir selbst nicht immer konsequent leben. Gute Mitarbeiterführung beginnt bei Ihnen. Und das ist die Essenz von Selbstführung.

Der Anspruch an die „idealen Mitarbeitenden“

Viele Führungskräfte wünschen sich Teams, die eigenverantwortlich arbeiten, kreativ denken und Konflikte souverän lösen. Doch solche Persönlichkeiten sind selten und häufig selbst Unternehmerinnen oder Unternehmer geworden. Das bedeutet: Führung heißt Entwicklung. Führungskräfte müssen ihre Mitarbeitenden dahin begleiten, diese Kompetenzen zu entfalten. Und das gelingt nur, wenn sie selbst als glaubwürdiges Vorbild wirken. Denn wie Sie kommunizieren, organisieren, entscheiden und mit Druck umgehen, prägt die Kultur Ihres Teams stärker als jede Anweisung von oben.

Walk the Talk: Vorbildwirkung ist alles

In jeder Kommunikation wirken drei Ebenen:

  1. Inhaltsebene: Was Sie sagen.
  2. Beziehungsebene: Wie Sie es sagen und wie Ihr Gegenüber sich dabei fühlt.
  3. Kontextebene: In welchem Rahmen die Kommunikation stattfindet.

Und die entscheidende Regel lautet: Die Prozessebene (also das Wie) wirkt immer stärker als der Inhalt. Wenn Sie also Offenheit, Eigeninitiative und Respekt fordern, diese Qualitäten aber selbst nicht leben, senden Sie eine glasklare, widersprüchliche Botschaft. Mitarbeitende folgen Haltungen eher als Anweisungen.

Selbstführung: Was steckt wirklich dahinter?

Selbstführung bedeutet, sich selbst bewusst zu steuern: die eigenen Ziele, Emotionen, Motive und Handlungen zu reflektieren und zu gestalten. Es geht um die Fähigkeit, sich selbst zu führen, bevor man andere führt. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Denn es ist kein Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess, der Mut, Achtsamkeit und Ehrlichkeit erfordert. Die zentralen Säulen der Selbstführung sind die folgenden:

1. Selbstreflexion: Der Anfang von allem
Selbstführung beginnt mit der Bereitschaft, das eigene Denken und Handeln zu hinterfragen.

  • Reagiere ich so, wie ich es von anderen erwarte?
  • Lebe ich, was ich vermittle?
  • Welche Wirkung haben meine Worte, Gesten und Entscheidungen?

Regelmäßige Reflexion – idealerweise mit Sparringspartnern, Mentoren oder Coaches – schärft das Bewusstsein für eigene blinde Flecken. Nur wenn Sie sich selbst erkennen, können Sie authentisch führen.

2. Selbstmotivation: Energie aus dem Inneren
Auch Führungskräfte haben Aufgaben, auf die sie keine Lust haben. Doch Mitarbeitende spüren sofort, ob jemand begeistert ist oder nur „abarbeitet“. Selbstmotivation entsteht durch Balance: zwischen erfüllenden Tätigkeiten und unvermeidlichen Pflichten. Die entscheidende Frage lautet: Wie gestalten Sie Ihren Alltag so, dass Sie inspiriert bleiben? Innere Begeisterung ist ansteckend und damit eines der stärksten Führungsinstrumente.

3. Selbstmanagement: Ordnung im eigenen Chaos
Strukturiertes Arbeiten, klare Prioritäten, Transparenz: Das sind die Grundlagen guter Führung. Wenn Sie Ihren Tag, Ihre Ziele und Aufgaben im Griff haben, strahlen Sie Souveränität aus. Selbstorganisation schafft Vertrauen. Denn wer die eigenen Themen im Griff hat, wird automatisch glaubwürdiger, wenn es darum geht, die Aufgaben anderer zu steuern.

4. Resilienz statt Stressmanagement
Stressmanagement setzt voraus, dass der Stress bereits da ist. Viel wirkungsvoller ist es, die eigene Resilienz zu stärken, also die Fähigkeit, Belastungen gar nicht erst zur Krise werden zu lassen. Das bedeutet, die eigenen inneren Antreiber zu kennen, zu verstehen, wann und warum Druck entsteht, und Strategien zu entwickeln, um ruhig, lösungsorientiert und handlungsfähig zu bleiben. Resilienz ist somit eine Führungsgrundlage.

5. Kommunikation: Spiegel der Selbstführung
Klarheit, Empathie, Feedbackkultur: All das beginnt bei Ihnen. Sprechen Sie in Ich-Botschaften oder in Schuldzuweisungen? Delegieren Sie verständlich oder erzeugen Sie Verwirrung? Kommunikation ist immer Ausdruck innerer Haltung. Eine gute Selbstführung zeigt sich darin, wie Sie kommunizieren, wenn es schwierig wird.

6. Konfliktfähigkeit und Integrität
Konflikte sind ein Zeichen von Entwicklung. Entscheidend ist, wie Sie sie führen. Können Sie zuhören, Ihr Gegenüber verstehen und trotzdem klar bleiben? Und: Leben Sie die Werte, die Sie von anderen erwarten, auch in kleinen Dingen wie Begrüßung, Feedback oder Entscheidungen? Integrität zeigt sich nicht in großen Reden, sondern im täglichen Miteinander.

Führung beginnt bei Ihnen und ist ein nie endender Prozess

Selbstführung ist keine Checkliste, die man einmal abhakt. Sie ist eine Haltung, die man jeden Tag aufs Neue lebt. Sie beginnt mit der Einsicht, dass niemand unfehlbar ist, und mit der Bereitschaft, sich selbst immer wieder zu überprüfen. Führung ist also ein Spiegelbild der eigenen Entwicklung. Und genau deshalb ist Selbstführung der wahre Schlüssel zu guter Mitarbeiterführung.

Wer echte Entwicklung im Team will, muss zuerst bereit sein, selbst zu wachsen. Denn Mitarbeitende lernen viel aus Beobachtung. Sie orientieren sich an der Person, die sie führt, und daran, wie diese mit sich selbst umgeht. 

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