Führung und KI

KI gehört mehr und mehr zu unserem Alltag. Welche sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten sie auch im Führungsalltag bietet, darum geht es im Folgenden. Führung ist in den letzten Jahren nicht leichter geworden – die zunehmenden Zahlen über Ausfälle durch Burnout oder psychische Belastungen singen ein Lied davon. Der Fachkräftemangel und die Menge an Umstrukturierungen, die zu stemmen sind, erschweren die vielen Aufgaben zusätzlich. Überforderung droht an vielen Ecken. Da kann KI wenigstens in manchen Bereichen Abhilfe bieten.

 

Viele Führungskräfte haben sich längst an den Einsatz von Apps wie CoPilot oder Chat GPT gewöhnt. Meist nutzen sie es jedoch nur, um sich zum Beispiel Emails entwerfen zu lassen oder um nach bestimmten Fragen oder Informationen im Netz zu suchen. Manche lassen sich auch Zusammenfassungen von Team-Meetings oder größeren Schriftstücken machen. Das zählt inzwischen quasi zum Standard. Doch wer sich darauf beschränkt, lässt eine große Ressource, sich die Arbeit zu erleichtern und wertvolle Zeit einzusparen, ungenutzt.

Jeder weiß, dass der Prompt der Königsweg ist, um KI optimal zu nutzen. Aber nicht jeder weiß, dass man in den Prompt die Aufforderung schreiben kann, zunächst einen geeigneten Prompt zu erstellen, der genau zu den eigenen Vorhaben und entsprechenden Anforderungen passt. Man kann sich die geeigneten Fragen stellen lassen, die man braucht, um den Prompt, den man erstellen will, zu optimieren. Da von der Qualität des Prompts die Qualität der Ergebnisse, die man auf seine Fragen erhält, abhängt, erhält man so deutlich mehr Input für die eigenen Pläne.

Man kann mit der KI aber noch mehr anfangen. Ich weiß von einem Unternehmer, der sich bei wichtigen Kundentelefonaten zunächst beim Gesprächspartner erkundigt, ob es für den in Ordnung ist, dass er das Gespräch aufnimmt. Im Anschluss lässt er sich von KI das Gespräch zusammenfassen. Darauf beschränkt er sich jedoch nicht, sondern lässt Chat GPT zum Beispiel auch analysieren, welche Themen er selbst im Gespräch nicht aufgegriffen hat, die aber möglicherweise von Bedeutung sind. So erhält er für gewöhnlich gute Hinweise, die ihm sonst entgangen wären.

Man kann Chat GPT auch in der Akquise nutzen. Wenn man sich zum Beispiel einer neuen Branche zuwenden will, von der man noch nicht so viel weiß, kann man sich von Chat GPT mit den Problemen, die in der Branche gerade im Schwange sind, vertraut machen lassen. Man kann auf die Weise auch erfahren, welche Probleme es zusätzlich gibt, über die aber nicht so gern gesprochen wird. Auch das bringt manchmal interessante Informationen zutage.

Einen weiteren Nutzen können sogenannte „war rooms“ bieten. Dabei weist man der KI verschiedene Rollen zu, die auch mit unterschiedlichen Namen gekennzeichnet werden: Adam ist der CEO, Berta ist zuständig fürs Marketing, Christian für den Vertrieb, Emma für die Entwicklung und Dieter für die Produktion. Mit der so vorbereiteten KI kann man anschließend ein Brainstorming veranstalten, zu dem Thema, das einem in der Firma gerade auf den Nägeln brennt.

Bei all diesen Möglichkeiten sollte man jedoch immer im Kopf behalten, wieviel die eigene Firma erlaubt im Umgang mit KI, und das notfalls mit der IT-Abteilung abklären. Wenn die Erlaubnis, mit Chat GPT zu arbeiten, vorhanden ist, lassen sich wertvolle Erkenntnisse gewinnen, vor allen Dingen, wenn man „Deep Research“ mit einbindet. Dabei werden von der KI unterschiedlichste Aspekte und Informationen untersucht, weshalb es durchaus einmal bis zu zwanzig Minuten dauern kann, bevor man eine Antwort erhält. Um ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung anzuführen: Ich gab die Frage ein, wie es aussehen könnte und was alle zu beachten ist, wenn man eine Alumni-Gruppe mit Whatsapp starten möchte. Was muss dabei alles geplant werden, wie sieht der Ablauf aus? Was muss ich noch unternehmen? Chat GPT hat dann mit deep research zunächst analysiert, was best practices mit Alumni Gruppen sind, was ist best practice mit WhatsApp community, hat dann auch eine technische Anleitung geschrieben, sowie eine ganz Planung erstellt, wie man das Projekt im Laufe eines Jahres aufbauen kann, zum Beispiel welche Themen man wie oft posten sollte. Diese Planung selbst zu verfertigen, hätte mich bedeutend mehr Zeit gekostet, als die KI dafür brauchte.

Es zahlt sich auch für Führungskräfte aus, KI besser zu nutzen, als nur zum Verfassen von Emails – mit der gewonnenen Zeit lässt sich sicher viel Sinnvolles anfangen.



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