Was ist Glück überhaupt?
Um Glück besser zu verstehen, greifen wir auf die Positive Psychologie und das Modell von Martin Seligman zurück. Demnach lässt sich Glück in drei zentrale Komponenten unterteilen:
- affektive Komponente: Wie viele positive Emotionen wie Freude, Vergnügen und Spaß erleben wir? Und wie sehr bleiben uns negative Gefühle wie Angst oder Wut erspart?
- kognitive Komponente: Hier geht es um die Bewertung des eigenen Lebens. Lebenszufriedenheit entsteht, wenn wir Sinn, Dankbarkeit und Optimismus kultivieren.
- motivationale Komponente: Glück hat auch mit unserem Handeln zu tun. Gestalten wir unser Leben aktiv und selbstbestimmt oder lassen wir uns von äußeren Umständen treiben?
Wer alle drei Dimensionen pflegt, steigert seine Chance auf ein erfülltes Leben erheblich.
Glück als Entscheidung, statt als Schicksal betrachten
Das Beispiel von Eddie Jakob, der als Überlebender von Auschwitz trotz unvorstellbarer Erfahrungen jeden Tag bewusst mit Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Freude gestaltete, zeigt eindrucksvoll: Glück kann eine Entscheidung sein. Äußere Umstände allein machen uns nicht glücklich. Vielmehr ist Glück die Basis, auf der wir unser Leben formen.
Diese Erkenntnis widerlegt das gängige Narrativ, dass Glück ein Abfallprodukt von Erfolg, Wohlstand oder Zufall sei. Studien zeigen: Der Einfluss äußerer Faktoren wie Einkommen oder Bildung auf das Glücksempfinden ist überraschend gering. Stattdessen erweist sich Glück immer wieder als Ursache für Gesundheit, Widerstandskraft, beruflichen Erfolg und stabile soziale Bindungen.
Die Glücksspirale: aufwärts oder abwärts?
Glück ist nicht statisch. Positive Emotionen setzen Wachstumsprozesse in Gang: Wir sind offener, kreativer, stressresistenter und leistungsfähiger. Das führt zu Erfolg und verstärkt wiederum unser Glück. Eine Aufwärtsspirale entsteht.
Doch dieselbe Dynamik kann auch in die entgegengesetzte Richtung wirken: Unglück führt zu Rückzug, Tunnelblick und weniger Erfolg, was wiederum das Unglück verstärkt. Ob wir uns in einer Glücks- oder Unglücksspirale bewegen, hängt wesentlich davon ab, wie bewusst wir unser Glück kultivieren.
Wege zum Glück
Die Positive Psychologie hat eine Reihe von Ansätzen entwickelt, wie wir unser Glücksempfinden nachhaltig stärken können:
- Selbstführung: Aktivitäten identifizieren, die Energie rauben, und bewusst reduzieren oder delegieren.
- Flow erleben: Tätigkeiten ausbauen, die Freude und Konzentration verbinden.
- gesunde Lebensweise: Schlaf, Bewegung und Ernährung sind zentrale Bausteine für Wohlbefinden.
- Dankbarkeit und Achtsamkeit: Tagebücher, Meditation und Reflexion stärken die kognitive Dimension von Glück.
- soziale Bindungen: Beziehungen pflegen und bewusst genießen, da sie eine zentrale Quelle für Zufriedenheit sind.
- Neugier & Offenheit: Umwege zulassen, Neues ausprobieren und eine Haltung entwickeln, die Glücksmomente eher sichtbar macht.
Glück im Unternehmenskontext
Wenn Glück mehr ist als Privatsache, stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen und Führung skräfte dieses Glück fördern? Gehalt und Statussymbole reichen dafür nicht aus. Viel wichtiger sind:
- ein Arbeitsumfeld, in dem Neugier und Kreativität Platz haben
- eine Fehlerkultur, die Mut statt Angst fördert
- Räume für soziale Bindungen und Teamzusammenhalt
- Möglichkeiten für persönliche Entwicklung und Selbstführung
Führung skräfte, die neben Leistung vor allem auch auf das Glück ihrer Mitarbeitenden achten, schaffen eine Kultur, die langfristig Erfolg trägt. Denn Glück ist die Grundlage für Resilienz, Kreativität, Leistungsfähigkeit und nachhaltigen Erfolg. Wer Glück als Chefsache versteht, gestaltet eine positive Unternehmenskultur und sichert ganz nebenbei die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens.
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