Wege aus der Krise Teil 1: Was Shackleton uns heute über Leadership in der Krise lehrt

Wenn das Schiff sinkt, zeigt sich, wer wirklich führt. Nicht die Routine im Büro, nicht der Businessplan auf Papier, sondern die Frage: Schauen dir Menschen noch in die Augen und folgen dir, wenn alles ins Wanken gerät? Führung zeigt sich am Verhalten in der Krise. Und genau hier liegt die vielleicht wichtigste Lektion eines Mannes, den viele heute gar nicht mehr kennen: Sir Ernest Shackleton. Der Polarforscher, der mit seiner Crew 1915 im ewigen Eis strandete und trotzdem alle 28 Männer lebend zurückbrachte. Was Shackleton tat, ging über Führung hinaus. Es war Menschlichkeit unter Extrembedingungen. Und genau davon können moderne Führungskräfte heute profitieren. 
 

Ein Schiff, das Hoffnung trug und zerbrach

Stellen Sie sich vor: Ihr Team ist seit Monaten im Ausnahmezustand. Keine Perspektive, kein Vorankommen. Dann zerbricht auch noch das Letzte, was Schutz geboten hat: das „Schiff“, das Halt gab. Für Shackleton war das wörtlich zu verstehen: Das Schiff „Endurance“ wurde vom Packeis zerquetscht. Die Crew musste bei -27 Grad auf dem Eis campieren. Und was tat Shackleton? Er gab seinen eigenen warmen Schlafsack ab, schenkte dem Fotografen seine Handschuhe, obwohl seine eigenen Finger erfroren. Und er bewahrte Haltung. Sein wichtigstes Führung sinstrument? Hoffnung.

Wertschätzung ist der stärkste Treibstoff

Was Shackleton intuitiv lebte, ist heute psychologisch belegt: Menschen brauchen in der Krise vor allem eines: das Gefühl, gesehen und gebraucht zu werden. Wertschätzung ist ein Überlebensfaktor. Shackleton kannte die Namen, Sorgen und Eigenheiten jedes Einzelnen. Er redete mit Matrosen genauso wie mit Offizieren, erkannte Leistungen an, ohne zu schleimen. Führung bedeutet in solchen Momenten Verbindung. Und genau hier versagen viele Führungskräfte im Alltag: Sie fragen „Wie geht’s?“, aber hören nicht zu.

Feedback, das Kraft gibt

Lob funktioniert nicht als Floskel. Ein „Gut gemacht!“ reicht nicht, wenn das Herz nicht mitschwingt. Wertschätzendes Feedback erkennt den ganzen Weg, nicht nur das Ergebnis. Shackleton lebte das: Er lobte nicht pauschal, sondern konkret, und fragte nach, was jemand braucht, um eine gute Leistung zu bringen. Eine Faustregel: 70 % des Feedbacks sollten positiv sein. Wer führt, sollte sich die Zeit nehmen, zu verstehen, was Mitarbeitende stark macht, und es ihnen auch sagen. Das erzeugt Motivation, Vertrauen und innere Sicherheit.

Vertrauen durch Transparenz

In Zeiten wie diesen ist Ehrlichkeit eine Führungsqualität. Viele Vorgesetzte neigen dazu, schlechte Nachrichten zu beschönigen, aus Angst, Mitarbeitende zu beunruhigen. Shackleton tat das Gegenteil: Er sprach offen über das Ausmaß der Katastrophe. Er sagte nicht: „Es wird schon gut werden.“ Er sagte: „Das Schiff ist verloren. Jetzt bringen wir uns nach Hause.“ Punkt. Diese Klarheit erzeugt Vertrauen. Wenn Menschen spüren, dass ihre Führungskraft statt nur zu reden weiß, was zu tun ist, dann folgen sie auch durch stürmisches Gelände.

Resilienz beginnt bei der Führungskraft selbst

Wer andere durch eine Krise führen will, muss selbst innerlich stabil sein. Shackleton bewies eine psychische Festigkeit, die ansteckend war. Er ließ sich nicht lähmen, auch nicht durch Angst. Sicherlich verspürte er diese selbst, jedoch ließ er es nicht nach außen sickern und fungierte als Anker für seine Crew. Denn wer sich selbst nicht vertraut, wird auch anderen kein Vertrauen geben können.

Die Haltung entscheidet, nicht der Titel

Shackletons wichtigste Erkenntnis war einfach: „Wenn ich den Männern Zuversicht gebe, haben wir eine Chance.“ Das gilt auch heute. Führung beginnt mit innerer Haltung, Klarheit, Mut und echter Verbindung zu Menschen.

Impulse zum Mitnehmen:

  • Wer sind Sie als Führungskraft, wenn das „Schiff“ unter Ihnen zerbricht?
  • Wie oft sprechen Sie Wertschätzung nicht nur aus, sondern leben sie?
  • Sind Sie bereit, ehrlich zu kommunizieren, auch ohne Lösung in der Tasche?

Moderne Methoden wie das Introvision Coaching können heute helfen, eigene innere Unsicherheiten zu erkennen und aufzulösen. Denn nur wer innerlich klar ist, kann nach außen Orientierung geben. Informieren Sie sich jetzt auf unserer Website über unsere Angebote oder vereinbaren Sie direkt ein unverbindliches Erstgespräch.

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