Wege aus der Krise Teil 2: Führung ohne Ziel kennt keine Richtung

Wer keine Richtung hat, geht in der Krise unter. Klingt hart? Ist aber Realität. Ohne ein sinnhaftes Ziel, das Zugkraft entwickelt, bleibt Führung hilflos. Die Geschichte von Sir Ernest Shackleton aus unserem letzten Artikel zeigt das drastisch: Als sein Schiff zerbrach und die Polarexpedition in eine Überlebensfrage kippte, tat er das Einzige, was ihn und seine Crew retten konnte: Er formulierte ein neues Ziel. Nicht mehr „die Polarmeere erforschen“, sondern: „Alle Männer lebend nach Hause bringen.“ Und genau das gelang ihm, weil er sich nicht in der Vergangenheit verlor, sondern in die Zukunft dachte.

Ziele, die nicht existieren, motivieren auch niemanden

Viele Führungskräfte reden von Visionen, doch in der Krise fehlt oft das konkrete Ziel. Stattdessen: Wehmut über bessere Zeiten. Doch wer in der Vergangenheit lebt, verschwendet Energie, die man dringend für den Weg nach vorn braucht. Ziele müssen positiv formuliert sein, greifbar, konkret. „Ich will nicht mehr bankrottgehen.“ ist kein Ziel. „Ich will mein Unternehmen mit einem neuen Geschäftsmodell stabilisieren.“ hingegen schon.

Shackletons Prinzip: Das alte Ziel loslassen, das neue sofort definieren

Als das Schiff sank, reagierte Shackleton ohne Drama. Kein Selbstmitleid, keine Vorwürfe. Nur Klarheit: „Das Schiff ist weg. Jetzt bringen wir uns nach Hause.“ Diese Entschlossenheit, gepaart mit neuer Zielorientierung, gab der Crew Orientierung und Hoffnung. Moderne Unternehmen brauchen genau das: neue Ziele, die realistisch sind und den veränderten Rahmenbedingungen entsprechen. Langfristige Visionen haben ihren Platz, aber jetzt zählt oft ein klares Zwischenziel, das mobilisiert.

Motivation entsteht aus Klarheit und Verantwortung

Shackleton kommunizierte offen und übernahm Verantwortung. Er traf Entscheidungen auf Basis klarer Werte: Schutz und Gesundheit seiner Männer hatten Priorität. Gleichzeitig gab er ihnen Spielräume, sportliche Aktivitäten, Abwechslung. Aber wenn jemand Risiken einging, stoppte er das sofort. Führung heute bedeutet genau diese Balance: Freiheit ermöglichen, aber auch Verantwortung übernehmen.

Vertrauen und Beteiligung statt autoritärem Aktionismus

In brenzligen Situationen fragte Shackleton seine Leute nach ihrer Meinung, bevor er Entscheidungen traf. Nicht, um sich abzusichern, sondern vielmehr, weil er wusste: Beteiligung schafft Bindung. Trotzdem war er bereit, am Ende klare Entscheidungen zu treffen. Und das ist vielleicht der wichtigste Punkt: Menschen folgen, weil sie spüren, dass er oder sie klar denkt, vorbereitet ist und immer das gemeinsame Ziel im Blick behält.

Humor und Zuversicht sind unterschätzte Erfolgsfaktoren

Trotz -27 Grad und ständiger Lebensgefahr gibt es Tagebucheinträge aus der Expedition, in denen von „guter Stimmung“ die Rede ist. Warum? Weil Shackleton auch Raum für Lachen ließ. Für Leichtigkeit. Für Menschlichkeit. Das hat nichts mit Naivität zu tun, sondern mit psychologischer Klugheit. Auch heute brauchen Teams in harten Zeiten Humor als Kraftquelle.

Klarheit, Haltung, Ziel als die Dreifaltigkeit guter Führung

Shackleton rettete seine Mannschaft, weil er wusste, was zu tun ist und wer er sein wollte. Er war Leader, Vorbild, Mensch. Seine Prinzipien sind aktueller denn je:

Leitfragen für die Praxis:

  • Kennen Sie Ihre Ziele und sind sie motivierend formuliert?
  • Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitenden Sinn, Richtung und Sicherheit?
  • Haben Sie den Mut, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn’s unbequem wird?

Lassen Sie uns gemeinsam den Kurs setzen. 
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