Selfcare: Die Bedeutung von Selbstfürsorge für Führungskräfte

Jeder Tag bringt für Führungskräfte neue Herausforderungen mit sich – die Arbeitswelt ist geprägt von einem stetigen Wandel, steigender Komplexität und einer erhöhten Arbeitsbelastung. Führungskräfte sehen sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, darunter der demografische Wandel, die Globalisierung, Krisen und die technologische Entwicklung. Die Anforderungen nehmen zu, die Aufgabendichte steigt, und das Tempo ist hoch. Hinzu kommen vielleicht noch privat stressige Momente. Oft bleiben die Führungskräfte dabei selbst auf der Strecke, was zu einer enormen psychischen Belastung führen kann, die sich in Form von Stress, Arbeitsausfällen und Burnout zeigt. Um in diesem dynamischen Umfeld resilient agieren und führen zu können, ist Selfcare bzw. von zentraler Bedeutung.

Bedeutet Selfcare nun, sich ab und zu eine Massage, ein Schaumbad oder eine kurze Auszeit zu gönnen? Reicht das aus, damit wir sagen können, dass wir gut für uns sorgen? Oftmals erleben wir, dass es gerade Führungskräften schwerfällt, kontinuierlich Selbstfürsorge zu praktizieren und sie als selbstverständlich zu sehen. Es bleibt häufig bei einem besonderen Moment, denn der Alltag mit all seinen wichtigen Aufgaben scheint dringlicher und erhält die Priorität.

Dabei bedeutet Selfcare ein Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu haben, achtsam gesundheitliche Warnsignale wahrzunehmen, und die Umsetzung konkreter Verhaltensweisen zur Stressreduktion und Stärkung der eigenen Ressourcen. Eine Studie der Pronova BKK aus dem Jahr 2018 zeigt, dass bereits vor der Corona-Krise und dem Ukraine-Konflikt jeder zweite Arbeitnehmende von Stress am Arbeitsplatz berichtet. Um die Resilienz der Führungskräfte zu stärken, ist es daher notwendig, ein Bewusstsein für Selfcare zu schaffen.

Eigene Bedürfnisse erkennen und wahrnehmen

„Gönne dich dir selbst.“ Dieses über 800 Jahre alte Zitat stammt aus einer Abhandlung des bedeutenden Theologen Bernhard von Clairvaux. Er richtete diese Worte an Papst Eugen den Dritten und ermahnte ihn nachdrücklich, nicht nur für andere da zu sein, sondern auch an sich selbst zu denken. Schon damals forderte er zu mehr Selbstfürsorge auf. Damit ist im Allgemeinen ein liebevoller, wertschätzender, achtsamer und mitfühlender Umgang mit sich selbst gemeint, der auf der Anerkennung eigener Bedürfnisse basiert. Es geht darum, sich selbst etwas zu gönnen, sich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern und regelmäßig für Entspannung im Alltag zu sorgen. Dies stellt eine wichtige Ressource in Zeiten des Wandels dar, um sich selbst vor den langfristigen Auswirkungen chronischer Belastung und Burnout zu schützen.

Warum sollten Führungskräfte auf Selfcare achten?

Im beruflichen Kontext trägt Selfcare wesentlich dazu bei, dass die Zusammenarbeit konstruktiver ist und ein wertschätzender, empathischer Umgang gepflegt wird. Denn nur wer gut für sich selbst sorgt, kann auch für andere das Beste geben. Die ganzheitliche Betrachtung ist hierbei wirksam, denn Körper, Geist und Seele sind in einer wechselseitigen, sich beeinflussenden Wirkweise verbunden. Indem Führungskräfte sich gut um sich selbst kümmern und auf ihre eigene Selbstfürsorge achten, können sie nicht nur persönlich davon profitieren, sondern auch ihre Rolle im Unternehmen effektiver ausfüllen.

Gründe, warum Führungskräfte auf eine gute Selfcare achten sollten, sind unter anderem:

  • Langfristiger Erfolg: Selbstfürsorge trägt dazu bei, dass Führungskräfte langfristig erfolgreich sind. Indem sie auf ihre physische und psychische Gesundheit achten, können sie ihre Energie, Motivation und Leistungsfähigkeit aufrechterhalten. Dies ermöglicht ihnen, ihre Ziele zu erreichen und ihre Verantwortlichkeiten vollumfänglich zu erfüllen.
     
  • Stressbewältigung: Führungskräfte stehen oft unter hohem Druck und müssen mit stressigen Situationen umgehen. Durch Selbstfürsorge und zum Beispiel ein Introvision Coaching können sie Strategien und Techniken des Stressmanagements erlernen und anwenden. Dies hilft ihnen, Stress abzubauen, ihre Resilienz zu stärken und besser mit den Anforderungen ihres Berufs umzugehen.
     
  • Klarheit und Fokus: Selbstfürsorge ermöglicht es Führungskräften, sich regelmäßig Zeit für Selbstreflexion und Selbstpflege zu nehmen. Dies hilft ihnen, Klarheit über ihre Ziele, Werte und persönlichen Bedürfnisse zu gewinnen. Indem sie sich selbst besser kennenlernen, können sie ihre Prioritäten setzen, sich auf das Wesentliche konzentrieren und Überlastung vermeiden.
     
  • Vorbildfunktion: Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion in ihren Organisationen. Indem sie Selbstfürsorge praktizieren, senden sie eine wichtige Botschaft an ihr Team und ihre Mitarbeitenden. Sie zeigen, dass es wichtig ist, auf sich selbst zu achten und sich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern. Dies trägt zu einer positiven Unternehmenskultur bei.
     
  • Work-Life-Balance: Selbstfürsorge hilft Führungskräften, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Indem sie sich Zeit für Erholung, Hobbys, Familie und Freunde nehmen, können sie ihre Batterien aufladen und Burnout vorbeugen.
     
  • Bessere Entscheidungen: Die Forschung hat gezeigt, dass Entscheidungen, die unter Einfluss von Stresshormonen getroffen werden, schlechter ausfallen. Stresshormone wie Cortisol führen dazu, dass sich der Tunnelblick einstellt und keine Informationen rechts und links eingeholt werden. Durch Selfcare lässt sich Stress reduzieren, wodurch bessere Entscheidungen getroffen werden können.

Insgesamt ist Selbstfürsorge für Führungskräfte von großer Bedeutung, da sie ihre Leistungsfähigkeit, ihr Wohlbefinden und ihre langfristige berufliche Entwicklung unterstützt. Es ermöglicht ihnen, effektiv zu führen, gesund zu bleiben und eine positive Wirkung auf ihr Umfeld zu haben.

Die Rolle der Achtsamkeit

Ein zentraler Aspekt von Selfcare ist Achtsamkeit. Dies bedeutet nicht nur, auf sich selbst achtzugeben, sondern auch die Fähigkeit zu entwickeln, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken und sich nicht von automatisierten Gedanken an Vergangenheit und Zukunft ablenken zu lassen. Achtsamkeitstraining kann Führungskräften dabei helfen, den Fokus auf das Hier und Jetzt zu lenken, Stressoren besser wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren. Auch in unserem Introvision Coaching spielt Achtsamkeit eine wichtige Rolle. Durch die Unterstützung eines Coaches können individuelle Stressoren identifiziert und gelöst werden. Es wird   Achtsamkeit angeleitet, um Führungskräften dabei zu helfen, die eigenen Belastungsgrenzen zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Stressreduktion umzusetzen.

Ein Beispiel: Resiliente Führungskräfte durch Selfcare

Gerne möchten wir Ihnen Sarah vorstellen: Sie ist eine erfahrene Führungskraft in einem großen Unternehmen. Sie hat eine hohe Arbeitsbelastung, da sie neben ihren eigenen Aufgaben auch für ein Team von zwanzig Mitarbeitenden verantwortlich ist. In letzter Zeit hat sie bemerkt, dass sie sich gestresst und überfordert fühlt. Sie hat Schwierigkeiten, abzuschalten und findet es schwer, zwischen Arbeit und Privatleben eine Balance zu finden. Ihre Leistung und Motivation leiden darunter, und sie spürt, dass es so nicht weitergehen kann.

Sarah entscheidet sich, an einem Introvision Coaching teilzunehmen. Im Coaching-Prozess arbeitete sie gemeinsam mit uns an der Identifizierung ihrer individuellen Stressoren. Sie erkennt zum Beispiel, dass ihr hoher Selbstanspruch und Perfektionismus zu einem Großteil ihres Stresses beitragen. Durch Achtsamkeitstraining lernt sie, diese Gedankenmuster zu erkennen und bewusst loszulassen. Sie entwickelt Strategien, um ihre Arbeitsbelastung besser zu organisieren und Prioritäten zu setzen. Darüber hinaus lernt sie, sich selbst Auszeiten zu gönnen und für ihr eigenes Wohlbefinden zu sorgen.

Im Laufe des Coachings spürt Sarah eine deutliche Verbesserung. Sie fühlt sich entspannter, motivierter und kann ihre Aufgaben effektiver bewältigen. Durch ihre bessere Selfcare wird sie auch zu einem Vorbild für ihr Team. Sie ermutigt ihre Mitarbeitenden, ebenfalls auf ihre Bedürfnisse zu achten und gut für sich selbst Sorge zu tragen. Dadurch verbessert sich die Resilienz des gesamten Teams, und die Zusammenarbeit wird harmonischer und produktiver.

Erfolg braucht Selbstfürsorge

Selfcare ist von zentraler Bedeutung, um als Führungskraft resilient agieren und führen zu können. In einer Arbeitswelt, die von ständigem Wandel und erhöhtem Stress geprägt ist, ist es notwendig, ein Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu schaffen und individuelle Selfcare-Strategien zu entwickeln. Achtsamkeit und Introvision Coaching können dabei helfen, Stressoren zu identifizieren, den Fokus auf das Hier und Jetzt zu lenken und die eigenen Ressourcen zu stärken. Sprechen Sie uns gerne an, um mehr über das Thema zu erfahren.