Für eine resiliente Organisation ist es wichtig, dass Mitarbeitende bestimmte Denk- und Verhaltensmuster entwickeln und pflegen. Hierbei kommt der Persönlichkeitsentwicklung eine wichtige Rolle zu. Insbesondere für Führungskräfte, die aufgrund ihrer Machtposition einen erheblichen Einfluss auf die Mitarbeitenden haben, ist es besonders wichtig an ihrer Persönlichkeit und Resilienz zu arbeiten. In der heutigen VUCA-Welt brauchen Unternehmen Führungskräfte, die ein neues Bewusstsein und ganz andere Kompetenzen haben, um sich selbst und andere gut zu führen. Denn statt Sicherheitsdenken, Fehlervermeidung und Kontrolle stehen heute Mut, Vertrauen und menschliche Aspekte mehr denn je im Fokus.
„Nur wenige Führungskräfte sehen ein, dass es nur eine Person zu führen gilt, nämlich sich selbst“, hat der amerikanische Berater Peter Drucker einst gesagt. Dass Führung immer bei einem selbst beginnt, ist der Ausgangspunkt für gezielte Persönlichkeitsentwicklung, denn Führung bedeutet weit mehr als ein „Handwerk“ zu beherrschen. Fachliche Expertise, Managementkompetenzen und das Einsetzen von gängigen Methoden waren lange die Erfolgskriterien für Führungskräfte. Doch das hat sich in jüngster Vergangenheit drastisch geändert. Die genannten Fähigkeiten sind zwar hilfreich, reichen aber für die komplexe, wenig planbare und sich ständig verändernde Wirtschaftswelt nicht mehr aus. In dieser neuen Realität müssen sich Mitarbeitende und Führungskräfte zurechtfinden. Ängste, Unsicherheiten, Überlastungen und vieles mehr sind auf der Tagesordnung und fordern Führungskräfte täglich heraus. Sie müssen heute daher vor allem eines gut können: mit Menschen umgehen. Was bedeutet, dass sie auch an ihrer eigenen Persönlichkeit arbeiten müssen. Denn Mitarbeitende fordern von ihren Führungskräften wieder mehr Persönlichkeit. Das belegen zahlreiche Studien renommierter Beratungshäuser und Organisationen, wie der Boston Consulting Group oder Gallup. Soft Skills wie Empathie, die Fähigkeit des Zuhörens oder Kommunikationsstärke werden zunehmend zum Erfolgsfaktor in der Führung und damit auch für das Unternehmen.
Jeder Mensch hat individuelle Charaktereigenschaften, die bei Führungskräften auch in ihren Führungsstil hineinspielen. Diese Eigenschaften sind jedoch nicht in Stein gemeißelt, sondern flexibel und anpassungsfähig. Bereits im Kindesalter beginnen sie, sich zu entwickeln. Und obwohl Forscher sich bis heute nicht ganz einig darüber sind, inwieweit Charaktereigenschaften genetisch bedingt sind, weiß man, dass sich Persönlichkeitsmerkmale im Laufe der Jahre ändern können. Die Persönlichkeitsentwicklung gehört somit zum Reifungsprozess des Charakters und setzt sich über das gesamte Leben fort. Natürlich sind manche Persönlichkeitsmerkmale kaum veränderbar – so wird aus einem introvertierten Menschen wahrscheinlich keine „Rampensau“. Andere Merkmale hingegen können geformt und ausgebaut werden und wieder andere benötigen im Laufe der Zeit eine Korrektur.
Die Persönlichkeitsentwicklung umfasst alle Veränderungen von Persönlichkeitsmerkmalen, die ein Mensch im Laufe seines seinem Leben durchläuft. Diese Anpassungen gehen einerseits bewusst von der Person selbst aus, oder werden andererseits durch äußere Einflüsse ausgelöst. Durch die Persönlichkeitsentwicklung und das damit verbundene persönliche Wachstum haben Führungskräfte die einzigartige Möglichkeit, ihre Selbstführung optimierter aufzustellen sowie ihre Mitarbeitenden besser zu führen.
Oftmals wird von Führungskräften im Unternehmen erwartet, dass sie Einfluss auf das Verhalten der Mitarbeitenden nehmen und dieses ändern. Das allerdings gelingt nur, wenn sie selbst Verhaltensänderungen durchführen und in die Persönlichkeitsentwicklung gehen. Einstein soll einmal gesagt haben. „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen, und gleichzeitig zu meinen, dass sich etwas ändert.“
So wie sich also die Mitarbeitenden aktuell verhalten, ist auch ein Spiegel des bisherigen Verhaltens der Führungskraft. Die Persönlichkeit hat dazu geführt, dass Führungskräfte genau die Reaktionen aus ihrem Umfeld erhalten, die sie durch ihr Verhalten erzeugt haben. Nehmen wir zum Beispiel eine Führungskraft, die großen Wert auf Kontrolle legt. Auch wenn dieses Verhalten heute meist kontraproduktiv ist, und vielmehr durch Vertrauen ersetzt werden sollte, gehört es in vielen Unternehmen noch zum Alltag und ist ein Produkt der Führung vergangener Jahrzehnte. Diese Führungskraft wird somit immer ein Auge auf die Mitarbeitenden haben, möchte bei E-Mails in Kopie gesetzt werden, überprüft sämtliche Projekte, kontrolliert permanent, ob die Mitarbeitenden sich an Arbeits- und vor allem Pausenzeiten halten. Dieses Verhalten resultiert darin, dass die Mitarbeitenden selbst misstrauisch sind, nicht eigenverantwortlich handeln, da die Führungskraft das nicht gutheißt, oder damit beginnen, ebenfalls die Arbeit der Kollegen zu kontrollieren. Stecken Führungskräfte in solchen oder ähnlichen Verhaltensweisen fest und wollen dies ändern, sollten sie sich im ersten Schritt fragen: Wer möchte ich sein? Und wo soll meine Entwicklung hinführen?
Führungskräfte sind heute mehr denn je einem besonderen Druck ausgesetzt, der verschiedene Stressoren mit sich bringt. Der Leistungsdruck, Projekte erfolgreich abzuschließen, die Angst vor dem Scheitern oder der Konkurrenzdruck sind nur einige Beispiele dafür. Diese Stressfaktoren können innere Trigger aktivieren und dazu führen, dass nicht-integrierte Persönlichkeitsanteile die Regie übernehmen. Es ist jedoch möglich, diese Anteile zu erkennen, anzunehmen und zu integrieren, um eine gesunde und reife Persönlichkeit zu entwickeln. Oftmals werden bestimmte Verhaltensweisen durch nicht ausgereifte Persönlichkeitsanteile ausgelöst, was zu einem erhöhten Druck und Stress führen kann. Deshalb ist es von großer Bedeutung, gerade auf dieser Ebene anzusetzen.
Die Persönlichkeitsentwicklung ist besonders wichtig für Führungskräfte, da sie die Macht haben, bestimmte Verhaltensweisen auszuleben. Eine gereifte Persönlichkeit, die ihren Job mit professioneller Gelassenheit und Sachverstand ausübt, schafft Vertrauen und Sicherheit bei den Mitarbeitenden. Eine Umfrage des DGB hat zum Beispiel gezeigt, dass fast die Hälfte der Beschäftigten Angst vor ihren Vorgesetzten hat. Indem Führungskräfte an ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten, können sie zu einer Führungskraft werden, vor der niemand Angst haben muss.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Persönlichkeitsentwicklung über das reine Verständnis der eigenen Lebensgeschichte hinausgeht. Obwohl es wichtig ist, die Zusammenhänge zwischen Schwierigkeiten und vergangenen Erfahrungen zu erkennen, verlieren die Trigger, die unerwünschte Verhaltensweisen auslösen, ihre Wirkung in der Regel nicht einfach dadurch, dass man deren Ursprung verstehen. Um wirklich Veränderungen herbeizuführen, ist es unumgänglich, diese „unreifen“ Persönlichkeitsanteile reifen zu lassen, indem sie anerkannt und integriert werden.
Durch eine gereifte Persönlichkeit stehen Führungskräften viele Handlungsoptionen zur Verfügung, um souverän auf verschiedene Situationen zu reagieren. Anstatt verzweifelt an einer erfolglosen Verhaltensweise festzuhalten, sind sie bereit, etwas Neues auszuprobieren und dabei gelassen zu bleiben, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Eine entwickelte Persönlichkeit neigt weniger dazu, Dinge persönlich zu nehmen, was Führungskräften enorm hilft, Konflikte schneller und konstruktiver zu lösen. Dadurch können Führungskräfte effektiver arbeiten und führen, während sie gleichzeitig gelassen bleiben.
Persönlichkeitsentwicklung selbst zu entwerfen und auch ohne Hilfe durchzuziehen, ist zwar möglich, erfordert aber enorm viel Disziplin, Organisationstalent und die Resilienz, was bedeutet auch bei Rückschlägen nicht aufzugeben, sondern dort weiterzumachen, wo man einen Rückschlag erlitten hat.
Zudem steht am Anfang der Persönlichkeitsentwicklung zudem ein großer Berg und es ist nicht direkt klar, wo man ansetzen sollte. Schon der Blick zurück in die eigene Vergangenheit kann eine echte Herausforderung darstellen. Aber auch der Blick in die Zukunft kann herausfordernd zu sein. Obwohl vielen bereits klar ist, wohin sie sich entwickeln wollen, stoßen sie an Grenzen. Insbesondere bei Themen wie nachhaltige, langfristige Motivation oder welche Strategie man am besten zum Erreichen der eigenen Ziele nutzen sollte, kann die Außenperspektive im Coaching sehr hilfreich sein.
Wir bieten eine zielgerichtete Auswahl an Coachings, Workshops und Schulungen zur Persönlichkeitsentwicklung für Führungskräfte an. Unsere Experten begleiten diese auf ihrem Weg zu einer gereiften Persönlichkeit, die in der Lage ist, den Herausforderungen des Führungsalltags erfolgreich zu begegnen. Durch die Stärkung der Persönlichkeit wird nicht nur die eigene berufliche Entwicklung vorangetrieben, sondern auch eine positive Unternehmenskultur geschaffen, in der Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten und mehr Resilienz und positive Denkweisen entwickeln.
Investieren Sie in Ihre Persönlichkeitsentwicklung als Führungskraft und entdecken Sie die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten. Wir stehen Ihnen gerne zur Seite und freuen uns darauf, Sie auf Ihrem Weg zu einer erfolgreichen und gelassenen Führungskraft zu unterstützen. Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen.