Teamentscheidungen: Die Risiken und wie Sie ihnen aus dem Weg gehen

Vor ein paar Wochen erzählte ich von einem Kunden, dessen Team richtig Mist gebaut hatte. Daraufhin erörterte ich in mehreren Blogs, wie es dazu gekommen war, dass die hypothetische Teamleistung nicht erbracht wurde. In diesem Blog möchte ich Ihnen mögliche Wege aufzeigen, wie Sie Prozessverluste durch negative Gruppendynamiken verhindern können.
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Nach all den Risiken, die Teamentscheidungen aufgrund von negativen Gruppendynamiken mit sich bringen können, bleibe ich dabei: Schwierige, wichtige Entscheidungen, die mit großer Verantwortung einhergehen, sollten im Team entschieden werden. Dadurch wird die Verantwortung auf alle Mitentscheidenden verteilt – und ja, das begünstigt das Entstehen von Gruppendenken und Gruppenpolarisation. Aber wenn man diese Risiken kennt, kann man sie entsprechend eindämmen.

Schauen wir uns die Situation einmal umgekehrt an: Ein Mitarbeiter wird beauftragt, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Die volle Verantwortung liegt dann bei ihm. Wenn was schiefgeht und es eine falsche Entscheidung war, wird diese mit Sicherheit negative Konsequenzen für ihn haben. Dieser enorme Druck ist kaum tragbar und kann zu einer Entscheidung führen, die für die Einzelperson Sicherheit bedeutet, für das Unternehmen aber eben nicht zwangsläufig die beste Entscheidung ist.

Das heißt, die Verantwortung zu verteilen, kann durchaus sinnvoll sein, besonders wenn es um unsichere Situationen und um innovative, mutige Entscheidungen geht. Dafür muss man sich der genannten Risiken bewusst sein und darauf achten, diese zu reduzieren.

Mögliche Wege sind:

  • Homogene und eingespielte Teams sind deutlich anfälliger für negative Gruppendynamiken als diverse. Das liegt am produktiven Dissens ausgelöst von heterogenen Mitarbeitenden, mit unterschiedlichen Meinungen und unterschiedlichem Risikobedürfnis.
  • Ein externer Moderator kann hilfreich sein, der dabei unterstützt, einen objektiven Rahmen zu schaffen und alle dazu anzuregen, ihre Argumente einzubringen.
  • Aus dem agilen Arbeiten kennen wir, dass Teams immer wieder neu zusammengestellt werden – auch das hilft, negativer Gruppendynamik vorzubeugen.
  • Führungskräfte können den Prozess unterstützen, indem sie ihre Mitarbeitenden, die zu Unsicherheit neigen, entwickeln, um ihren Standpunkt gut vertreten zu können und zu lernen, sich abzugrenzen.
  • Der Teufelsadvokat: Eine Person bekommt den Auftrag, immer den Gegenpol zu vertreten, sobald eine Gruppentendenz sichtbar wird.

Im Business Podcast von Alice Dehner gibt es noch viele weitere Impulse für Führungskräfte, Business Talk, Management-Input und Gedanken, die Unternehmen für die Zukunft stärken.