Die Führungskraft als Coach - Warum Coachingtools für Führungskräfte immer wichtiger werden!

| Alice Dehner
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Zeitgenössische Führungsmodelle wie der transformationale Ansatz fordern immer häufiger, den Aspekt „Coaching als Führungsinstrument“ in die Führungspraxis einzubeziehen.

Gerade die schnellen technischen Veränderungen, die Einzug in fast alle Bereiche halten, erfordern auch im Bereich Führung neue Wege einzuschlagen.

Bei klassischen Führungsmodellen basiert die Beziehung zwischen Chef und Mitarbeitern vor allem auf den Aspekten Kosten und Nutzen. Der transformationale Ansatz dagegen setzt zum Beispiel zusätzlich auf die Erhöhung der Selbstwirksamkeit sowie auf die Erhöhung der Eigenverantwortung des Mitarbeiters und wird damit um subjektive und emotionale Faktoren ergänzt.

Im Unterschied zum klassischen Führungsmodell, bei dem die Führungskraft den Mitarbeiter steuert und darauf achtet, welche Ziele erreicht werden sollen, integrieren neuere Ansätze immer stärker die Förderung der individuellen Fähigkeiten des Mitarbeiters sowie die Erweiterung seines Verantwortungsbereichs.

Es reicht nicht mehr aus, als Chef die Arbeit zu verteilen und Feedback zu geben. Die Führungskraft von heute muss den Mitarbeiter anregen, auch unternehmerische Visionen zu verinnerlichen und dadurch eine bessere Innovations- und Problemlösungskraft zu entwickeln. Sie muss „Entwicklungshelfer“ und „Förderer“ der Mitarbeiter werden. Dazu muss eine Führungskraft lernen, mittels fundierter Problemanalyse zu ermitteln, wie sie den Mitarbeiter am besten entwickelt und welche Potentiale gefördert werden können. Das dazu Coachingtools unerlässlich sind, unterstützt auch eine Studie von Professor Peter Kruse, die zum Schluss kommt, dass persönliches Coaching ein unverzichtbares Werkzeug für gute Führung darstellt:

„Mit dem Übergang zur Netzwerkorganisation schwindet der selbstverständliche Schonraum hierarchischer Strukturen. (…) Mächtig ist nur, was auf Resonanz trifft. Einfühlungsvermögen und Einsichtsfähigkeit werden dadurch immer wichtiger. Alle Akteure, ob nun Führungskraft oder geführte Mitarbeiter, brauchen im Unternehmen mehr Reflexion und intensive Entwicklungsbegleitung.“ (Kruse: Studie, Führungskultur im Wandel - 10 Kernaussagen zu guter Führung.)

Während Führungskräften häufig ein externes Coaching seitens des Unternehmens finanziert wird, wird für die Mitarbeiterebene meist die verantwortliche Führungskraft stark gefordert, diese Rolle einzunehmen. Vergleichbar ist diese Aufgabe mit der eines Dirigenten, der ein ganzes Orchester leitet und führt, für eine herausragende Gesamtleistung gleichzeitig aber auch mit jedem einzeln die individuelle und persönliche Klangfärbung herausarbeiten muss.

Diese Entwicklungsbegleitung kann Coaching leisten und ist damit ein effektives Werkzeug zur Personalführung. Dies funktioniert aber nur, wenn die Führungskraft über die nötige Ausbildung verfügt, um Coachingtools richtig anzuwenden. Auf den ersten Blick ein hoher Zeitfaktor der investiert werden muss, langfristig aber eine Investition, die sich auszahlt.

Bei den Beschäftigen stehen coachende Chefs hoch im Kurs. Dies ergab eine Umfrage der Personalberatung Rochus Mummert unter 1000 Arbeitnehmern. Fast 50 Prozent der Befragten wünschen sich Chefs, die individuell fördern, sinnvoll delegieren und dadurch die Eigenverantwortung der Mitarbeiter steigern. Die Zeit der Alleinherrscher in den Führungsebenen scheint vorbei zu sein.