Prüfungsangst? Das muss echt nicht sein!

| Alice Dehner
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Unter der Überschrift „Die Angst vor dem Scheitern“ berichtete der „Südkurier“ vom 21.06.18 über sage und schreibe 48 (achtundvierzig!) Studenten, die eine Klausur an der Stuttgarter Universität frühzeitig abgebrochen haben. Überregionale Zeitungen schrieben ebenfalls darüber. Es ist davon auszugehen, dass bei einer Mehrheit der Abbrecher Prüfungsangst die Ursache des Aufgeben war. Selbst wenn man zehn oder elf Studenten abzieht, die vielleicht wirklich nicht genügend gelernt hatten, sind das doch viel zu viele Menschen, die ganz überflüssigerweise leiden. Denn man kann wirksam etwas gegen Prüfungsangst tun! Und zwar in allen Lebenslagen - es sind ja nicht nur Schüler oder Studenten von diesem Phänomen betroffen. Berufstätige erleben Accessment Center, wichtige Präsentationen oder Auftritte bei Kunden oder auf Kongressen ebenfalls oft als schlimme „Prüfungen“. Künstler leiden manchmal unter so gravierenden Formen von Lampenfieber, dass sie in letzter Konsequenz ihren Beruf nicht mehr ausüben können.

Wer vor lauter Panik in ein komplett schwarzes Loch fällt und keine seiner Ressourcen mehr zur Verfügung hat, der kann noch so viel lernen, sich noch so gut vorbereiten, er wird unter Umständen scheitern. Und selbst wenn er die Situation mit Ach und Krach, oder auch letztlich mit Bravour, besteht, hat ihn das alles eine solche Unmenge an Energie, Stress und Aufregung gekostet, dass allein schon der Gedanke an ein mögliches „nächstes Mal“ Übelkeit verursacht. Aber das eine ganze Karriere daran scheitert, ist überflüssig!

Die inneren Alarme, die zu Prüfungsangst führen und die all die damit verbundenen Symptome - Herzrasen, Magendrücken, Übelkeit, Schlaflosigkeit und was nicht alles - hervorrufen, können bei uns mit IntrovisionCoaching wirksam in kurzer Zeit, oft genügen ein bis zwei Sitzungen, zum Verschwinden gebracht werden. Zudem erarbeiten wir mit jedem seine eigene, persönliche Erfolgsstrategie. Dies ist ein Weg, der auf der auf der unbewussten Ebene funktioniert, weshalb man in der tatsächlichen Prüfungssituation überhaupt nicht darüber nachdenken muss. Man kann sich darauf verlassen, dass diese Strategie wirkt und braucht sich nicht vorher oder währenddessen krampfhaft fragen „Was war es noch mal genau, woran sollte ich mich erinnern?“

Wenn man ohne innere Alarme und mit der eigenen, unbewussten Erfolgsstrategie ausgestattet in die Prüfung geht, hat man alle seine Sinne beisammen, alle Ressourcen zur Verfügung und Zugriff, auf alles, was man weiß und gelernt hat. Wir können mit Stolz behaupten, dass bisher noch JEDER, der wegen Prüfungsängsten zu uns kam, seine Prüfungen hinterher bestanden hat - und zwar gleichgültig, ob es sich dabei um Abiturprüfungen, Uni-Prüfungen, Accessment Center oder Prüfungen in Form wichtiger Präsentationen gehandelt hat.

Wie man mit IntrovisionCoaching Prüfungsangst angehen kann, zeigt, allerdings stark verkürzt, ein Fall aus Ulrich und Renate Dehners Buch „Introvision - Die Kunst ohne Stress zu leben“, erschienen 2015 im Kreuz-Verlag.

Es ist Fall eines Studenten, der sein Physikstudium sehr verantwortungsvoll und leistungsbereit betrieb. Er verbrachte seine Tage mit Praktika an der Universität und lernte fleißig, hatte aber auch gute soziale Beziehungen, verstand sich gut mit seinen Eltern und hatte sein Leben im Griff. Er entwickelte trotz alledem immer mehr Prüfungsangst. Als ihm eine sehr wichtige Prüfung bevorstand, konnte er zwar noch dafür lernen, hatte sich aber bereits so in seine Angst hineingesteigert, dass er beim Gedanken an die eigentliche Prüfung von solcher Panik ergriffen wurde, dass ihm körperlich unwohl wurde. Das schaukelte sich so weit hoch, dass sein Magen revoltierte und er sich übergeben musste.

Er hatte in früheren Prüfungen auch bereits die Erfahrung gemacht, dass es ihm währenddessen entsetzlich ging, denn er war die ganze Zeit beherrscht von Angst und spürte deutlich, dass dadurch seine Denkfähigkeit stark beeinträchtigt war. Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen und wenn er merkte, dass er eine Aufgabe nicht sofort lösen konnte, geriet er in helle Aufregung - strukturiertes und gelassenes Nachdenken rückte in weite Ferne. So war er trotz guter Vorbereitung tatsächlich auch schon durchgefallen.

Obwohl seine Eltern und seine Freunde mit Verständnis darauf reagiert hatten, half das nicht, seine Prüfungsangst zu lindern. Seine Eltern taten, was sie konnten, um ihn zu beruhigen. Doch all ihre Versuche, ihm zu vermitteln, dass es doch kein Beinbruch sei, wenn er durch die Prüfung fiele, halfen ihm ebenso wenig wie das Wissen, dass er die Prüfung ja notfalls würde wiederholen können. Seine Freunde gaben sich Mühe, ihn abzulenken, wenn er in Panik geriet, doch diese Ablenkungsmanöver zeitigten immer nur kurzfristige Erleichterungen. Sobald er wieder an die Prüfung dachte, war es mit seinem Seelenfrieden vorbei. Auch die Maßnahmen, die er selbst ergriff, um seine Anspannung zu lindern, führten zu keinem Erfolg. Er hatte mit Autogenem Training und mit Progressiver Muskelrelaxation nach Jacobsen versucht, der Angst Herr zu werden. Doch keine der Methoden brachte dauerhaften Erfolg. Er konnte sich damit immer nur kurzfristig beruhigen.

Die jetzt bevorstehende Prüfung musste er bestehen. Diesmal wäre eine Wiederholung der Prüfung nicht mehr möglich - würde er jetzt durchfallen, wäre es mit seinem Studium vorbei. Dieses Wissen verschlimmerte seine Angst natürlich noch und das Coaching erschien ihm als der letzte rettende Anker.

Im Coaching wurde deutlich, dass eine Eltern ihn immer unterstützt und gefördert hatten und auch angesichts seiner Prüfungen keinen Druck auf ihn ausübten. Sie gaben im Gegenteil ihr Bestes, um ihn zu beruhigen. Trotzdem hatte sich bei Christian eine heftige Angst vor dem Scheitern ausgebildet, die in dem Imperativ „Ich darf mir nahestehende Menschen nicht enttäuschen!“ gipfelte.

Christian saß zunächst mit dem Satz: „Es kann sein, dass ich meine Freunde enttäusche“, und nachdem er damit keinen Alarm mehr auslösen konnte, mit „Es kann sein, dass ich meine Familie enttäusche.“ Damit erlebte er starke körperliche Reaktionen, sein Magen verkrampfte sich und ihm wurde schlecht, doch ebbten diese Wellen im Verlaufe mehrerer Settings ab, sodass seine Stress-Belastung in der ersten Sitzung von neun auf vier sank. Nach der zweiten Coachingsitzung reduzierte sich die Belastung auf Null und er bewältigte seine bevorstehende Prüfung ohne Schwierigkeiten. Die Arbeit mit Christian war ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht notwendig ist, lebensgeschichtliche Zusammenhänge zu erkennen, um Introvision erfolgreich anzuwenden.