Wie schaffen Sie es aus der Krise? - Lehren von Shackleton 2

Durch Transparenz und Offenheit wird das Vertrauen in die Führungskraft gestärkt. Wichtig ist hierbei auch die eigene Unsicherheit in den Griff zu bekommen.
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Es gibt ein paar wichtige Voraussetzungen, die Ihnen dabei helfen, mit Krisensituationen, und seien sie auch so schwierig wie die jetzige durch die Corona-Katastrophe, fertig zu werden. Lassen Sie sich durch das Beispiel einer außergewöhnlichen Persönlichkeit inspirieren!

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind mit Ihrer Mannschaft schon seit Monaten im Eis eingeschlossen, Sie haben keine Ahnung, wie Sie es da herausschaffen sollen, aber Sie müssen Ihre Crew zusammenhalten und beschäftigen, damit sie leistungsfähig bleibt. Das war schon keine leichte Aufgabe, doch endgültig schwierig wird es, als Ihr Schiff dem  gewaltigen Druck des Packeises nicht länger standhalten kann.

Der Schutz, den das Schiff bisher geboten hat, ist nach einem drei Tage währenden Kampf, der jeden einzelnen Mann bis zur totalen Erschöpfung gefordert hat, endgültig dahin, das Schiff zerbricht. Sie müssen, um das nackte Leben zu retten, bei Minus 27 Grad in Zelten auf dem Eis kampieren. Kaum eingeschlafen, erwachen Sie jedoch schon wieder, weil ein gewaltiger Riss Sie spüren lässt, dass Sie nicht auf einer sicheren Scholle, sondern auf einer äußerst instabilen riesigen Eisfläche Ihr Lager aufgeschlagen haben. Das heißt, Sie müssen Männer, die schon alles gegeben haben, dazu motivieren, noch mehr Anstrengungen auf sich zu nehmen, nicht zu verzweifeln, nicht aufzugeben, sondern Ihnen zu folgen, damit Sie gemeinsam einen sicheren Standort erreichen.

Vor genau dieser Herausforderung stand Ernest Shackleton, als er in jener antarktischen Nacht vor seine Mannschaft trat, um die Lage zu besprechen und die nächsten Schritte festzulegen. Er wusste, dass sie nur dann eine Chance hatten alle gemeinsam zu überleben, wenn die Männer ihm vertrauten.

Vertrauen in die Führungskraft ist das A und O zur gemeinsamen Bewältigung von Krisen!

Shackleton wusste genau, wie er sich das Vertrauen seiner Mannschaft erwerben konnte. Er sprach ganz offen mit ihnen, er beschönigte nichts, er gab keine schwammigen Statements ab, er verschwieg nichts. Weil er es schon von Beginn der Reise an so gehalten hatte, hatten die Männer gemerkt, dass er absolut ehrlich zu ihnen war, also glaubten sie ihm. Und sie glaubten an ihn, als er ihnen seinen Plan vorstellte, was er zur Rettung zu tun gedachte. Einer seiner Expeditionsteilnehmer erinnerte sich daran so: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Sache irgendwie diskutiert oder in Frage gestellt wurde. Wir steckten in der Klemme, und der Boss war der Mann, der uns aus dieser schlimmen Lage befreien konnte. Dass dies und geradezu selbstverständlich erschien, beweist, wie sehr wir seiner Führung vertrauten.“

Transparenz und Offenheit sind eine Grundvoraussetzung, um Vertrauen zu schaffen.

Wenn Sie Ihr Team motivieren wollen, mit Ihnen gemeinsam die schwierigen Zeiten zu bewältigen, dürfen Sie weder etwas beschönigen, noch falsche Versprechungen machen, noch etwas verschweigen, und sei es aus dem Wunsch heraus „die Leute nicht zu beunruhigen“. Sprechen Sie alle Schwierigkeiten offen an, aber zeigen Sie auch die Wege aus der Krise auf.

Damit man Ihnen vertraut, müssen Sie Optimismus ausstrahlen!

In Krisenzeiten spielen psychologische Aspekte eine noch sehr viel größere Rolle in der Menschenführung als wenn alles seinen geregelten Gang geht. Das wusste auch Shackleton schon vor über hundert Jahren, obwohl die Psychologie am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts noch wenig verbreitet war. In seinen Berichten über die Expedition der „Endurance“ spricht er häufig davon, wie wichtig die psychologischen Aspekte seines Handelns waren. Sein Optimismus und sein unerschütterliches Festhalten an seinem wichtigsten Ziel, alle Männer zu retten, motivierten die Mannschaft, alles zu geben, was in ihren Kräften stand – und manchmal noch etwas darüber hinaus.

Vielleicht fragen Sie sich, wie Sie angesichts der Schwierigkeiten, die sich gerade vor Ihnen auftürmen, Ihren Optimismus behalten können. Der Stress, den die unsichere wirtschaftliche Lage, das ungewohnte Home-Office, die Unklarheit, was die Zukunft für die ganze Welt bereithalten wird, der zehrt vielleicht gerade an vielen Nerven. Wie Menschen Vertrauen einflößen, wenn man selbst gerade reichlich verunsichert ist?

Die eigene innere Unsicherheit in den Griff kriegen!

Gerade Shackleton beweist unwiderlegbar, dass man selbst allerschwierigste Situationen besser (oder überhaupt) bewältigen kann, wenn man innerlich gefestigt ist, genau weiß, was man will und das unerschütterliche Vertrauen in sich selbst besitzt, dass man das auch schafft.

Die beste Möglichkeit, ein solches tiefes Vertrauen in sich selbst zu schaffen, wenn man es nicht von Natur aus besitzt, ist Introvision-Coaching.

Mit Introvision-Coaching lässt sich der innere Stress auflösen, der zum real vorhandenen äußeren Stress noch hinzukommt. Auf diese Weise werden durch innere Ängste oder Unsicherheiten keine Energien mehr gebunden, Energien, die man dringend braucht, um mit den Folgen der Krise fertigzuwerden. Wer innere Verzagtheit verspürt, der kann wenig Kreativität aufbringen, um Lösungen zu finden. Wer seine eigenen Befürchtungen dauernd im Hintergrund lauern sieht, vermittelt kein Bild von Zuversicht. Doch das ist es genau, was wir alle jetzt brauchen: Innere Stärke, Zuversicht, Optimismus, Vertrauen in uns selbst!

Was man mit einer oder zwei Stunden Introvision-Coaching erreichen kann, zeigt der Fall einer Klientin, die unter massiver Höhenangst litt, so massiv, dass sie keine Leiter besteigen konnte. Inzwischen ist ihr liebstes Hobby Para-Gliding. Dass Introvision-Coaching im Falle einer so intensiven Angst eine solche gewaltige Veränderung bewirken konnte, zeigt, welch ein wirkmächtiges Instrument es ist.

Die äußere Situation ist durch die Corona-Pandemie schlimm genug, umso wichtiger, dass nicht noch innerer Stress hinzukommt.

Das Führungsverhalten Sir Ernest Shackletons hält noch ein paar Lehren mehr bereit, die sich Führungskräfte von heute zur Krisenbewältigung nutzbar machen können, darüber mehr im nächsten Beitrag.