Gute Planung macht Training effizient

| Ulrich Dehner
Auch wenn heute alles mit Turbo-Booster gehen soll – wer glaubt, er könne eine gute Coaching-Ausbildung, ein gutes Kommunikations-, Akquise- oder Führungstraining an einem Wochenende haben, der sollte sich das Geld dafür lieber sparen, es bringt nämlich haargenau NICHTS.
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Ausbildungsreihen und Seminare, die ihr Geld wert sind, bringen den Teilnehmern eine Menge wichtiger Grundlagen und Kenntnisse bei, und die lernen sich nicht einmal eben so im Handumdrehen. Rein mit dem Vermitteln von Theorie ist es aber auch nicht getan. Wenn Sie theoretisch wissen, auf welchen Tasten welche Töne beim Klavier liegen, sind sie noch lange kein Lang Lang. Alles, was man neu lernt, muss auch eingeübt werden! Das klingt zwar sehr „old school“ – stimmt aber leider trotzdem. Und unter uns, es tut auch gar nicht weh!

Im Gegenteil, es macht sehr viel Spaß, das bestätigen uns unsere Teilnehmer immer wieder. Und wer hat schon etwas gegen Erfolgserlebnisse? Die stellen sich nämlich ein, wenn man übt. Die mehr-moduligen Trainingsreihen, die wir für Coachingausbildung, für Führungskräfte, für Personaler und für den Vertrieb entwickelt haben, bieten den Teilnehmern einen zusätzlichen Mehrwert durch unser Angebot der Online-Supervision mittels Video-Telefonie und den Chatgruppen ausschließlich für die Teilnehmer. Das fördert die Nachhaltigkeit beim Umsetzen in den Arbeitsalltag, weil Fragen und Probleme sehr schnell geklärt werden können. Außerdem setzt es einen zusätzlichen Anreiz, Neues auch im Alltag auszuprobieren, wenn man sich anschließend mit Kollegen aus der Gruppe darüber austauschen kann.

Wer wirklich vorwärtskommen will, der plant sein Trainingsprogramm, so wie es alle Sportler machen, die auch nicht wahllos heute dieses, morgen jenes machen.

Eine gute Planung macht das Training im Alltag noch effizienter!

Dazu gibt es einen guten Tipp, den wir allen unseren Teilnehmern immer wieder ans Herz legen: Man hat in keinem Seminar der Welt so viele Trainingsmöglichkeiten, wie sie der berufliche Alltag zur Verfügung stellt. Diese Möglichkeiten kann man nutzen, indem man sich immer wieder zwei oder drei ganz spezielle Punkte auswählt, die man gezielt trainieren will.

Die Beschränkung auf zwei oder drei Punkte ist wesentlich, denn wollte man alles, was man im Seminar interessant und wichtig fand, auf einmal umsetzen, würde man sich hoffnungslos überfordern. Das führt nur zu Frust und eher dazu, dass man letztlich ganz bei den alten Verhaltensmustern bleibt. Da ist es viel besser, erst mal „kleine Brötchen“ zu backen, also zuerst einmal zwei oder drei Sachen, die aber stetig zu üben, bis man sie wirklich draufhat, sodass sie keine Mühe mehr machen und sich dann den nächsten zuzuwenden. So lernt man unglaublich schnell, ohne dass es eine große Extra-Anstrengung erfordert.

Die einzige „Anstrengung“ ist eigentlich, sich daran zu erinnern, was man machen will. Da nutzt man den kleinen Trick, sich ein Symbol zu suchen. Man hat zum Beispiel im gerade vergangenen Ausbildungsblock etwas über den „Bezugsrahmen“ gelernt und wie wichtig der bei jeder Art von Kommunikation ist. Um sich dauernd daran zu erinnern, dass man bei jedem Gespräch mit Mitarbeitern, Kollegen etc. auf deren Bezugsrahmen achten will, könnte man sich beispielsweise auf dem Notizblock, den man sowieso immer vor sich liegen hat, eine Brille aufzeichnen – als diskreten Hinweis, darauf zu achten, durch welche Brille das Gegenüber die Welt betrachtet. So vergisst man nicht, dass man darauf achten will und durch das fortgesetzte Training geht es so in Fleisch und Blut über, auch den Bezugsrahmen mit zu bedenken, dass es ganz automatisch passiert.

Wenn man als zweites zum Beispiel trainiert, auf „verdeckte Botschaften“ zu achten, wie immer man sich die symbolisieren mag, wird man, wenn man das konsequent betreibt, sehr bald feststellen, dass die Gesprächsverläufe anders werden – dass die Kommunikation plötzlich besser wird.

Oder ein anderes Beispiel: Sehr viele Führungskräfte, die bei uns ein Training mitgemacht haben, haben auf ihren PCs im Büro nun kleine Affen sitzen. Weil der Affe für sie ein Symbol dafür geworden ist, immer im Auge zu behalten, ob ihnen gerade eine Rückdelegation angeboten wird. Sie haben gelernt, sich zu fragen: Wenn die Aufgabe oder die Verantwortung ein Affe ist: Auf wessen Schulter sitzt der gerade? Wer ein solches Symbol auf dem PC sitzen hat, der lässt sich den Affen nicht mehr so leicht auf die eigene Schulter setzen.

Was immer man als jeweiliges Symbol wählt – es kommt eigentlich nur darauf an, dass es einen zuverlässig an das Üben erinnert und daran: Dass man lernen darf und nicht können muss!